Eine S-Bahn-Verbindung soll Leipzig und Plauen, die 1989 beide Schauplatz der ersten Massendemonstrationen in der DDR waren, zu einem «innovativen Doppelstandort» machen. Die beiden Oberbürgermeister verwiesen auf die Kombination einer Großstadt und eines ländlich geprägten Oberzentrums. «Wir verbinden urbane mit mittelstädtischer und ländlicher Transformation», sagte Leipzigs Stadtoberhaupt Burkhard Jung (SPD).
Neben der Aufarbeitung der Geschichte sieht das Konzept die wissenschaftliche, kulturelle Betrachtung dieser Transformation in Mittel- und Osteuropa vor, wie Jung sagte. Es solle dabei auch auf die Erfahrungen der «mutigen Menschen» von damals gesetzt werden.
Das Zukunftszentrum soll zu einem großen Netzwerk mit Partnern in Deutschland und ganz Europa entwickelt werden. Laut Jung wollen sich Einrichtungen in Sachsen, Deutschland und aller Welt beteiligen. Das Konzept setzt auch auf Dialog und Begegnung, sagte sein Plauener Amtskollege Steffen Zenner (CDU). Ein Zukunftszug soll auf Reisen gehen, um vielerorts mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die «Jungfernfahrt» erfolgt am Donnerstag mit Schülern, Wissenschaftlern, Bürgerrechtlern.
Eine Expertenkommission hatte anlässlich der 30. Jahrestage der Friedlichen Revolution und der Deutschen Einheit die Einrichtung des Zukunftszentrums in einer ostdeutschen Stadt empfohlen. Bis Jahresende soll über den Standort entschieden werden, die Errichtung ist bis 2028 geplant. Der Bund investiert laut Zenner etwa 200 Millionen Euro - und jährlich 30 bis 40 Millionen Euro.