Landtagspräsident Rößler besorgt über neuen Antisemitismus

Am Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz hat Landtagspräsident Matthias Rößler vor neuem Antisemitismus gewarnt. «Leider ist die üble Wurzel des Antisemitismus nicht eingegangen, das zeigen die vielen judenfeindlichen Straftaten hier in unserem eigenen Land», sagte Rößler bei einer Gedenkfeier am Freitag in Chemnitz. «An die teils offenen, teils versteckten Provokationen, an Angriffe und Gewalt dürfen wir uns aber nicht gewöhnen.» Juden müssten in Sachsen sicher sein. «Denn nur so können wir beweisen, dass wir aus der Geschichte gelernt haben.»
Erinnerung
Zahlreiche Rosen liegen auf einer Gedenkstätte. © Hauke-Christian Dittrich/dpa/Archivbild

Vielerorts in Sachsen wurde am Freitag an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Dazu legten Rößler und Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Mahnmal im Park der Opfer des Faschismus in Chemnitz Kränze nieder. An dem Gedenken nahmen zahlreiche Bürger sowie viele Schüler teil. Der Gedenktag konfrontiere mit einem der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte, betonte der Landtagspräsident: «Er lässt uns in den Abgrund allen Bösen blicken: Der Geringschätzung menschlichen Lebens und seiner millionenfachen willkürlichen Vernichtung.»

Renate Aris, eine der letzten Holocaust-Überlebenden in Sachsen, berichtete bei der Gedenkfeier, wie sie als Kind die Entrechtung im Nationalsozialismus erlebt und von einem Bekannten versteckt wurde. «Auch solche Menschen gab es, aber viel zu wenige.» Sie erinnerte daran, dass außer sechs Millionen Juden auch Angehörige anderer Gruppen ermordet worden, wie Sinti und Roma sowie behinderte Menschen. Zugleich sei es ein Verbrechen, dass es heute wieder Krieg in Europa gebe. Sie wünsche sich Frieden in Deutschland, Europa und der Welt, sagte Aris.

Zur Erinnerung an die Schicksale der Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen an psychisch kranken und behinderten Menschen sollte zudem in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein ein neu gestalteter Raum eröffnet werden. Sie wurden von den Nationalsozialisten als minderwertig angesehen und deswegen ermordet.

© dpa
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