DFB-Frauen vor strapaziösem Herbst: WM-Fragezeichen um Popp

Mit dem Fan-Festival und Sieg gegen Frankreich in Dresden haben die deutschen Fußballerinnen die EM abgehakt. Die Vorbereitung auf die WM 2023 wird anstrengend genug. Kapitänin Popp gibt Rätsel auf.
Deutschlands Jule Brand (l) und Lena Lattwein jubeln nach dem Tor zum 2:0. © Robert Michael/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa/Archivbild

Für den strapaziösen Herbst der Fußball-Nationalspielerinnen aus Wolfsburg und München und damit für sich selbst hat Lena Oberdorf schon mal einen Tipp, wie man am besten ins WM-Jahr 2023 kommt. «Nicht nur Fußball im Kopf haben, Fußball gucken, Fußball noch zocken!», empfiehlt die Mittelfeld-Abräumerin des VfL Wolfsburg. Besser: in der Freizeit wegfahren, vielleicht zur Familie. Eine Konstellation wie bei DFB-Kapitänin Alexandra Popp ist da gar nicht schlecht: «Die, die einen Hund haben, machen halt auch viel mit dem Hund.»

Etwas besorgt blickt Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg auf das Programm der Vize-Europameisterinnen in den kommenden Wochen - inklusive dieser verflixten USA-Reise. Einerseits bieten die Test-Länderspiele gegen die Weltmeisterinnen am 11. November in Fort Lauderdale/Florida und am 13. November in Harrison/New Jersey wichtige Erkenntnisse für die Vorbereitung auf die WM 2023 in Australien und Neuseeland.

Andererseits passen sie nur schlecht mitten in die Bundesliga-Hinrunde und vor allem in die Gruppenphase der Champions League. Dabei trifft der FC Bayern München mit Assen wie Lea Schüller, Klara Bühl und Lina Magull unter anderem auf den FC Barcelona. Und Wolfsburg mit DFB-Stammspielerinnen wie Popp, Oberdorf, Kathrin Hendrich, Svenja Huth, Felicitas Rauch und Merle Frohms unter anderem auf die AS Rom.

Es sei «nicht der beste Zeitpunkt, noch mal so weit reisen zu müssen. Deshalb werden wir sehr achtsam damit umgehen», sagte Voss-Tecklenburg am Freitagabend nach dem 2:1-Sieg gegen Frankreich in Dresden.

Warum aber der ganze Aufwand? «Ausschlaggebend war, dass wir eine vertragliche Verpflichtung haben, die schon sehr lange zurückliegt», sagte die 54-Jährige. «Wir sind das den USA noch schuldig. Ich wäre nicht böse, wenn wir ein anderes Agreement hätten. Wir haben alles versucht, viele Gespräche geführt, auch auf allerhöchster Ebene.» Voss-Tecklenburg baut nun auch darauf, dass vor allem Wolfsburg seinen breiten Kader nutzt und in den nächsten Wochen viel rotiert.

Popp bleibt derweil trotz ihrer zwei Tore vor lautstarken 26 825 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion dabei, dass sie sich nicht auf eine WM-Teilnahme festlegen möchte. Dies hatte die sechsfache EM-Torschützin zuvor mehrfach erklärt. Sie wolle da auf ihr Bauchgefühl hören, auch wenn sie derzeit sehr viel Spaß am Fußball habe. «Stand jetzt habe ich ganz klar die WM auf meinem Zettel. Ich lasse mir trotzdem alles offen», bekräftige die Olympiasiegerin von 2016 in Dresden.

Die Bundestrainerin will in diese Aussagen «gar nicht so viel hineininterpretieren» und sieht das «ganz entspannt». Sie könne sich vorstellen, dass Popps Bedenken etwas damit zu tun hätten, dass sie sich nach Verletzungen immer wieder herankämpfen musste. Sie habe jedenfalls zu ihrer Spielführerin angesichts der EM-Endspiel-Niederlage von Wembley gegen England auch gesagt: «Wir haben beide ein Finale verloren. Ich finde, so kann man nicht aufhören.» Klar sei auch: «Wir brauchen sie.»

Die 31 Jahre alte Stürmerin sprach am Wochenende auch über das Thema Familienplanung. «Das ist schwierig während der Karriere. Wenn es einfach wäre, hätte ich mir den Traum vielleicht schon erfüllt», sagte Popp in der «Bild am Sonntag». «Aber ich war noch nicht bereit dafür. Vor allem, weil ich den Fußball nicht aufgeben wollte.»

© dpa
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