Die Debatte um Änderungen an der Schuldenbremse war im Zusammenhang mit der Corona-Krise neu entfacht. Im Frühjahr 2020 hatte Sachsen erstmals seit langer Zeit wieder neue Schulden gemacht, um die Folgen der Pandemie zu mildern. Das Parlament ermächtigte die Regierung einstimmig, Kredite im Umfang von bis zu sechs Milliarden Euro aufzunehmen. Die seit 2014 geltenden Regeln für die Schuldenbremse sind aber sehr starr. Demnach müssen Kredite binnen acht Jahren zurückgezahlt werden. Nach zwei tilgungsfreien Jahren bleibt für die Rückzahlung der Corona-Schulden nur eine Frist von sechs Jahren.
Anfangs sprach sich auch die CDU-Fraktion für Änderungen an der Schuldenbremse aus. Die Koalitionspartner Grüne und SPD wollen sie ohnehin anpassen und flexibler gestalten. Da Sachsen die Corona-Kredite nicht im vollen Umfang benötigt und die Steuermehreinnahmen sprudelten, nahm die Neigung für Änderungen an dem Regelwerk bei der Union inzwischen wieder ab. Grüne und SPD sind genau wie die Linken weiter für eine Neufassung. Die AfD hatte sich wiederholt dagegen ausgesprochen, die Schuldenbremse aufzuweichen.