Das Strafverfahren stoße seit der Festnahme der Hauptangeklagten 2020 auf hohe Resonanz, sagte Faeser, die angesichts der für Mittwoch geplanten Urteilsverkündung vor Gewalttaten der Unterstützer von Lina E. warnte. «Die Spirale von Radikalisierung und Gewalt in linksextremistischen Gruppen darf sich nicht weiterdrehen», sagte sie. «Hier sind Hemmschwellen gesunken, politische Gegner auch mit äußerster Brutalität anzugreifen.» Im demokratischen Rechtsstaat dürfe es keinen Raum für Selbstjustiz geben, völlig unabhängig davon, von wem sie ausgehe. «Kein Ziel rechtfertigt politische Gewalt.»
Die Generalbundesanwaltschaft (GBA) wirft der 28 Jahre alten E. und den drei Männern im Alter von 28 und 37 Jahren vor, zwischen 2018 und 2020 Menschen vermeintlich oder tatsächlich aus der rechten Szene in Leipzig, Wurzen und Eisenach brutal zusammengeschlagen zu haben. Zudem sind sie wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt, als deren Kopf die Studentin gilt. Laut Anklage wurden 13 Menschen verletzt, zwei davon potenziell lebensbedrohlich. Der Prozess hatte im September 2021 begonnen.