Juwelendiebstahl-Prozess: Gericht will Hintergründe klären

Nach Rückkehr eines Großteils der Beute aus dem Dresdner Juwelendiebstahl will das Landgericht bei der nächsten Verhandlung nun Hintergründe der Aktion thematisieren. «Zum Ablauf der Sicherstellung soll ein Mitglied der Sonderkommission 'Epaulette' als Zeuge gehört werden. Zu Umfang und Zustand des sichergestellten Schmuckes wird ein Experte der Sächsischen Kunstsammlungen als Zeuge vernommen», teilte Gerichtssprecher Andreas Feron am Dienstag auf Anfrage mit. Die Vernehmung soll am 10. Januar stattfinden. Ob die Angeklagten wie erwartet Angaben machen, ist noch unklar.
Eine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand. © Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Rund drei Jahre nach dem Einbruch in die Schatzkammer war kurz vor Weihnachten der Großteil der Beute wieder aufgetaucht. 31 Einzelteile aus dem Diebstahl wurden in Berlin sichergestellt und wieder nach Dresden gebracht, wo Experten die Stücke danach untersuchten. Der Rückkehr der Juwelen ging offenbar eine Absprache voraus. Es sei «zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft unter Einbeziehung des Gerichts über eine mögliche Verfahrensverständigung und Rückführung noch vorhandener Beutestücke» gesprochen worden, hieß es offiziell. Ziel eines Deals ist in der Regel eine Strafminderung.

Am frühen Morgen des 25. November 2019 waren aus dem Grünen Gewölbe Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen worden. Die Täter hatten zudem Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen. Der Einbruch sorgte international für Schlagzeilen. In dem Fall müssen sich derzeit sechs junge Männer unter anderem wegen Bandendiebstahls und schwerer Brandstiftung vor Gericht verantworten. Sie sind Deutsche und stammen aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie.

© dpa
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