Video und Nerverei: Die Geheimnisse von Zauberfuß Szoboszlai

Beim hart erkämpften Sieg von RB Leipzig gegen Stuttgart ragt Dominik Szoboszlai heraus. Seine besondere Schusstechnik ist für ihn Fluch und Segen zugleich.
RB-Trainer Marco Rose (r) und Dominik Szoboszlai reagieren nach dem Sieg. © Hendrik Schmidt/dpa

Vor seiner Kunstschuss-Gala gegen den VfB Stuttgart nahm sich Dominik Szoboszlai ein paar Minuten Zeit für eine besondere Erinnerungsauffrischung. Der Offensivspieler von RB Leipzig kramte eine alte Spielzusammenfassung der Fußball-Bundesliga aus dem August 2021 hervor. Gegner damals: VfB Stuttgart. Doppel-Torschütze damals: Dominik Szoboszlai. «Ich habe mir die Videos noch einmal angesehen. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben», berichtete der ungarische Nationalspieler nach dem 2:1 gegen die Schwaben am Freitagabend.

Die Überstunden vor dem Bildschirm wirkten. Mit einem wild fliegenden Freistoß aus 30 Metern und einer famosen Abnahme von der Strafraumgrenze schoss der 22-Jährige Leipzig zum am Ende erzitterten Erfolg gegen die abstiegsbedrohten Gäste. Dabei brauchte es aber zumindest beim ersten Treffer etwas Zureden der Mitspieler. «Ich muss mich bei David Raum bedanken. Er hat gesagt, ich soll schießen», sagte Szoboszlai.

Seine Teamkollegen scheinen ohnehin mehr Zutrauen in seinen rechten Fuß zu haben als er selbst. Anders ist nicht zu erklären, dass sie ihm vehement in den Ohren liegen. «Die nerven mich immer, dass ich schießen soll. Jedes Spiel 15 Mal», klagte der Offensivmann nicht ganz ernst gemeint. «Ich habe es zweimal gemacht und es hat zweimal geklappt. Sie sollen mich weiter nerven.»

Seine womöglich einzigartige Schusstechnik ist für Szoboszlai Fluch und Segen zugleich. Doch die Tore des Mittelfeldspielers sind beileibe nicht seine einzige Qualität. Die Treffer seien «schön, wichtig und super», betonte sein Teamkollege Xaver Schlager. «Doch ich sehe auch, was er gegen den Ball macht. Ich habe selten einen Zehner gesehen, der defensiv so gut ist», sagte der Österreicher.

Seit Marco Rose Cheftrainer beim Pokalsieger ist, geht die Formkurve Szoboszlais nach oben. Kein Wunder, schließlich kannte der Coach seinen heutigen Star schon, als dieser erst 14 Jahre alt war. «Er ist unglaublich ambitioniert. Und seine Schusstechnik ist natürlich außergewöhnlich», sagte Rose. Nun müsse der Gelobte einfach so weitermachen.

Stellte man sich vor Beginn der Rückrunde die Frage, wie die vom verletzten Christopher Nkunku hinterlassene Lücke zu schließen ist, so hat man am Cottaweg nach drei Spielen eine Antwort. Szoboszlai und sein kongenialer Mittelfeldpartner Dani Olmo übernehmen den Job gemeinsam. Auf Schalke glänzte Olmo mit drei Vorlagen und einem Tor, gegen Stuttgart war es dann Szoboszlai.

Allerdings wird das Duo vorerst getrennt. Olmo musste gegen den VfB zur Halbzeit raus. Am Samstag teilte der Club mit, dass der 24-Jährige mit einem Muskelfaserriss im linken Oberschenkel mehrere Wochen ausfallen werde. Der Spanier wurde in seiner Leipziger Zeit schon oft durch Verletzungen zurückgeworfen, fehlte zuletzt im Herbst wegen einer Knieverletzung.

Nur nach vorn geht's dagegen für die Mannschaft, die gegen Stuttgart ihr 16. Spiel in Serie ohne Niederlage hinlegte. Der vorläufige Sprung auf Platz zwei war ebenso Belohnung wie der auf einen Punkt verkürzte Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern München. So hoch wollte man das aber gar nicht hängen. «Die Bayern machen ihr Ding, wir machen unseres», sagte Schlager.

© dpa ⁄ Tom Bachmann, dpa
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