Hoeft kann alles über die Eier erzählen. «Sorbische Ostereier waren und sind Patengeschenke», sagte sie. «Ursprünglich wurden sie nur in der Karwoche verziert, und dann haben sie die Enkelkinder und Patenkinder geschenkt bekommen.» Jede Region in der zweisprachigen Lausitz habe ihre ganz eigenen Muster gehabt. «Das hat sich aber durch Heirat und Umzüge vermischt.»
Vier Techniken gebe es. Sie selbst gestalte die Eier meist in der Wachsbatik- und der Wachsbossiertechnik. Ihr Mann (77) bringe auch Muster in Kratztechnik aufs Ei. «Wir fangen um Weihnachten rum an, wie wir Lust und Laune haben», erzählt Hoeft.
Größtenteils gestalte sie Hühnereier, aber auch Zwergwachteleier, Faseneneier. Selbst Wellensitticheier habe sie schon verziert. Die Muster sehen dabei nicht nur prächtig aus, sondern haben auch eine Symbolik, wie die 61-Jährige sagte.
Für Hoeft sind die sorbischen Ostereier inzwischen ein Geschäft geworden. Seit ungefähr 20 Jahren sei sie damit unterwegs. «Vorher war es ein reines Hobby, und ich habe die Verwandtschaft beglückt», sagte die 61-Jährige. Leben könne man davon allein nicht. «Aber es hilft wirtschaften und füllt die Familienkasse.»