Das Ministerium appellierte an die Eltern, der Bildungsempfehlung der Lehrkräfte zu folgen. «Das Abitur ist nicht der heilige Gral. Auch und gerade die Oberschule ebnet den Weg für persönlichen und beruflichen Erfolg», teilte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) mit. Nach den Angaben vom Dienstag erhielt im vergangenen Jahr etwas mehr als die Hälfte aller Viertklässler (54 Prozent) eine Empfehlung für das Gymnasium, 46 Prozent bekamen eine Oberschulempfehlung.
Schulempfehlungen sind in Sachsen nicht bindend. Im laufenden Schuljahr besuchen laut dem Kultusministerium rund 13.400 Kinder in Sachsen die fünfte Klasse eines Gymnasiums, darunter hat eines von zwanzig (5,4 Prozent) Kindern eine Empfehlung für die Oberschule erhalten. Umgekehrt hatte ungefähr jeder fünfte Neuanfänger auf einer Oberschule (20,4 Prozent) eigentlich eine Gymnasialempfehlung erhalten. Nach Angaben einer Ministeriumssprecherin vom Dienstag liegt das unter anderem daran, dass sich gerade im ländlichen Raum viele Familien für die näherliegende Oberschule entscheiden.