Großes Aufräumen bei Zwickau: Enochs und Wachsmuth beurlaubt

Vier Jahre galt der FSV Zwickau als ein Verein, in dem man in einer sportlichen Krise nicht die Nerven verliert. Diese Zeiten sind nun vorbei.
Joe Enochs reagiert am Spielfeldrand. © Jan Woitas/dpa/Archivbild

Joe Enochs hatte bereits eine Vorahnung. «Mit dem Druck muss ich umgehen. Das ist der Trainerjob. Wir werden an Erfolg und Misserfolg gemessen» sagte der Trainer des FSV Zwickau noch nach dem mageren 1:1 im Kellerduell der 3. Fußball-Liga am vergangenen Samstag gegen den SV Meppen. Seit Montag ist der Amerikaner nicht mehr dienstältester Coach der Liga. Der Vorstand der Westsachsen setzte ihn vor die Tür. Und Sportdirektor Toni Wachsmuth gleich mit.

Bereits vor dem Spiel Ende Januar beim Halleschen FC hatte es für Enochs ein Sieg-Ultimatum gegeben. Nach dem 2:0-Erfolg konnte er weiterarbeiten. Doch das Unentschieden gegen Meppen war zu wenig. Man habe die Gesamtsituation neu bewertet und sachlich analysiert, teilte der FSV mit. «Nach zwei sieglosen Heimspielen zum Jahresstart gegen direkte Konkurrenten und aufgrund einer stagnierenden Weiterentwicklung unserer Mannschaft sehen wir unser Saisonziel Klassenerhalt in akuter Gefahr. Daher haben wir uns entschieden, der Mannschaft neue Impulse zu geben und damit noch einmal neue Energie freizusetzen, um unsere Drittliga-Zugehörigkeit auch über das Saisonende hinaus zu sichern», erklärte Marvin Klotzkowsky, Geschäftsführer des FSV Zwickau.

Enochs war im Sommer 2018 nach Zwickau gekommen und hatte als Trainer in 187 Pflichtspielen an der Seitenlinie fungiert. Dabei schaffte er es immer wieder, trotz klammer Kassen ein schlagkräftiges Drittliga-Team zu formen, das trotz manch prekärer Situation den Klassenverbleib schaffte. Das traut der Vorstand dem 51-Jährigen nun offensichtlich nicht mehr zu.

Dass es auch Sportchef Toni Wachsmuth mit erwischte, ist etwas überraschend. Er war 2014 zum FSV als Spieler gewechselt und hatte bis 2019 für die Westsachsen gespielt. Auch er war ein Garant für Zuverlässigkeit. «Gerade sein Tor im Rückspiel der Aufstiegsrelegation 2016 wird für immer einen Platz in den FSV-Geschichtsbüchern haben», schrieb der Vorstand am Montag. Nach seiner Karriere wurde Wachsmuth Sportdirektor. 

Bis ein neuer Cheftrainer zeitnah gefunden ist, soll Co-Trainer Robin Lenk die Mannschaft führen und auf das Auswärtsspiel beim MSV Duisburg am kommenden Samstag (14.00 Uhr/MagentaSport) vorbereiten. Ob es auch einen neuen Sportdirektor in Zwickau geben wird, teilte der Verein nicht mit. Der finanziell unter Druck stehende Verein, der im Januar auf der Mitgliederversammlung bekannt gegeben hatte, dass die Spielbetriebs-GmbH zum 30. Juni 2022 einen Jahresfehlbetrag von 997.570,38 Euro hatte, ist eher zum Sparen verdammt. 

© dpa ⁄ Gerald Fritsche und Frank Kastner, dpa
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