Dresden bleibt ungeschlagen: Auch Halle und Zwickau siegen

Dynamo Dresden hat nach dem Sieg im Sachsen-Derby den Aufstiegs-Relegationsplatz vor Augen. Halle und Zwickau schöpfen Zuversicht im Kampf um den Klassenverbleib.
Dynamos Ahmet Arslan verwandelt einen Elfmeter zum 1:0. © Robert Michael/dpa

Dynamo auf Wolke Sieben, Aue im Clinch mit dem Schiedsrichter: Das war so recht nach dem Geschmack der Dresdner Fans. Nicht nur, dass das 99. Punktspiel zwischen Dynamo und dem sächsischen Erzrivalen FC Erzgebirge Aue mit 1:0 gewonnen wurde, damit beide Derbys in dieser Saison an die Schwarz-Gelben gingen und das Team 2023 weiter ungeschlagen blieb. Vor allem lässt sie der Blick auf die Tabelle träumen. Zwei Punkte trennen Dynamo vom Relegationsplatz. «Wir genießen den Augenblick», sagte Torschütze Ahmet Arslan, der den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte. Aues Trainer Pavel Dotchev wurde deutlicher: «Dynamo gehört in die 2. Bundesliga.»

Es war ein Spiel, wie man es sich wünscht. Temporeich, rassig, umkämpft, zig Torchancen auf beiden Seiten, aber auch mit vielen Emotionen und Nickeligkeiten, die allerdings nie ausarteten. Auch, wenn elf Gelbe Karten etwas anderes ausdrücken dürften. Derby eben.

«Ich finde, beide Mannschaften haben ein ordentliches Spiel abgeliefert», sagte auch Dynamo-Coach Markus Anfang und bemängelte wie auch Dotchev fast ausschließlich die Chancenverwertung. «Ich glaube, das kann auch heute 4:4 oder 5:5 ausgehen», sagte Anfang bei «MagentaSport». Punkte hätten beide Teams verdient, nur Dynamo gewann sie, weil auch Torhüter Stefan Drljaca einen überragenden Tag erwischt hatte.

Beim FC Erzgebirge, der nach drei Siegen zuvor ein weiteres Erfolgserlebnis verpasste, hielt sich, hielt sich der Frust über die Niederlage in Grenzen, auch weil man sich ganz stark präsentierte. «Wir haben es uns selbst zuzuschreiben, weil wir unsere Chancen nicht genutzt haben», sagte der frühere Dresdner Marvin Stefaniak, der in seiner Mannschaft der auffälligste Akteur war.

Vielmehr zog sich Schiedsrichter Tobias Welz den Zorn der Auer zu, weil er vermeintliche Strafstoßsituationen für die Gäste nicht ahndete, aber den entscheidenden Elfmeter für Dresden gab. «Er muss nicht jeden Elfmeter geben, aber diese arrogante Art, sich hinzustellen und zu sagen, das sei gar nichts gewesen. Auch der Dynamo-Elfmeter war eine 50:50-Entscheidung, den pfeift er, bei uns nicht», schimpfte Dimitrij Nazarov und legte nach: «Das war eine absolute Frechheit.»

Erster Sieg für Zwickaus Trainer Thielemann: Im zweiten Spiel hat es für Ronny Thielemann geklappt. Der neue Trainer des FSV Zwickau feierte mit seinem Team ein 2:1 über den SC Verl und gab die Rote Laterne ab. «Das Ergebnis habe ich mir so gewünscht. Dass es am Ende so spannend werden würde, war zu befürchten», sagte Thielemann und lobte im MDR sein Team: «Wir haben das alles in allem sehr gut gemacht.»

Dabei konnte sich der Trainer besonders auf die Routiniers verlassen. «Ich hatte es schon vorher gesagt: Ich nehme vor allem die erfahrenen Spieler in die Verantwortung. Die Jungs müssen vorangehen und das haben sie auch sehr gut getan», sagte Thielemann und meinte damit nicht nur, aber vor allem Torhüter Johannes Brinkies. Der zeigte einige starke Paraden und krönte seine Leistung mit einem gehaltenen Strafstoß in der 83. Minute von Mael Corboz. «Da gehört bissel Glück und Instinkt dazu», sagte der Kapitän. Der Sieg fühle sich sehr gut an. «In unserem Fall sind Siege immer hart erkämpft.»

Halle bleibt unter Ristic ungeschlagen: Der Hallesche FC hat mit einem 3:2-Sieg beim SV Meppen die Abstiegszone verlassen, für die Beurlaubung von Meppens Trainer Stefan Krämer gesorgt, aber auch Kapitän Jonas Nietfeld verloren. Mit dem Treffer des eingewechselten Timur Gayret Sekunden vor Ende der Nachspielzeit hielt auch die Serie von Trainer Sreto Ristic. Unter dem neuen Coach ist der HFC nun seit drei Spielen ungeschlagen. «Die Spannung war nicht der Plan. Wir haben über weite Strecken guten Fußball gespielt. Mit der ersten Halbzeit war ich einverstanden. Im zweiten Abschnitt hat man gemerkt, dass man unten steht und man fighten muss. Wir haben es dennoch gut gemacht. Kompliment an meine Mannschaft», sagte Ristic bei «MagentaSport».

Allerdings wurde der Erfolg teuer erkauft. Nietfeld fällt mit einem Außenbandriss im linken Sprunggelenk sowie einer Innenbandverletzung wochenlang aus. Wie lang der Kapitän nicht zur Verfügung steht, hängt vom Fortschritt der konservativen Behandlung ab.

Nach einer ersten Halbzeit, die den Zuschauern Abstiegskampf pur brachte und Meppens David Vogt bereits nach 41 Minuten mit der Gelb-Roten Karte vom Feld musste, entwickelte sich im zweiten Abschnitt ein wildes Spiel mit vielen Höhepunkten. Meppen glich die HFC-Führung durch Erich Berko aus, Tom Zimmerschied brachte die Gäste wieder nach vorn, die aber erneut trotz Überzahl den Ausgleich hinnehmen mussten. Und dann kam Gayret. «Wir müssen das Spiel viel früher zumachen. Das wäre einfacher gewesen», sagte der Matchwinner.

© dpa
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