Die Wetterwechsel zwischen Hitze, Feuchtigkeit und Trockenheit in diesem Jahr sei für die Winzer «sehr herausfordernd» gewesen, sagte Büscher. «Die Traubengesundheit ist vielen Betrieben wichtiger als das letzte Grad Oechsle herauszukitzeln.» Das ist die Maßeinheit für den Zuckergehalt der Trauben. Besonders wenig hätten die Wetterkapriolen den pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (Piwi) und dem Silvaner mit seiner etwas dickeren Beerenhaut ausgemacht. «Im Vorteil waren in diesem Jahr leichte und skelettreiche Böden, bei denen das Wasser gut abfließen konnte.»
Nach dem Regen im August seien viele Beeren aufgrund der warmen und sonnigen Septemberwitterung wieder etwas eingetrocknet. Für eine genaue Prognose der Erntemenge sei es noch zu früh. Diese werde jedoch wahrscheinlich geringer ausfallen als vom Statistischen Bundesamt geschätzt. Die Behörde hatte Anfang September mit einer deutlich höheren Erntemenge als im Vorjahr gerechet. Die Schätzung ging von fast 9,9 Millionen Hektolitern Weinmost aus, 9,1 Prozent mehr als im Vorjahr.