Bei Mitgliedern des Haushaltsausschusses war Unzufriedenheit wegen möglicher Risiken bei dem geplanten Kauf der US-Flugzeuge laut geworden. Noch am Montag wollten Vertreter der Ampel-Koalitionäre dazu beraten. Die «Bild am Sonntag» hatte am Wochenende über eine geheime Vorlage berichtet, in der das Verteidigungsministerium vor erheblichen Risiken des Geschäfts warne, die auch den Umbau des Flugplatzes in Büchel (Rheinland-Pfalz) und die Erteilung der nationalen Zulassung der Flugzeug betreffen könnten.
Der Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte dazu, es gebe neun Nationen, die schon über die F-35 verfügen. Das Flugzeug befinde sich in Teilbereichen noch in einer Testphase, es seien aber mehr als 800 Maschinen ausgeliefert, davon fast die Hälfte an Nationen außerhalb der USA. Ein Teil möglicher Risiken bleibe zunächst offen, weil die USA geheime Daten nicht vor dem Abschluss des Geschäfts zur Verfügung stellten. Er sagte: «Da wir in diesem Prozess jetzt sind, haben wir noch genügend Zeit - es vergehen ja locker noch vier Jahre, bevor das erste Flugzeug die Bundeswehr erreicht - eben mit diesen Risiken umzugehen.»
Wegen Problemen bei Beschaffungsprojekten sieht sich Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) wachsender Kritik ausgesetzt. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte auf Montag auf die Frage, wie zufrieden die Bundesregierung mit der Arbeit der Ministerin sei: «Der Bundeskanzler ist zufrieden mit der Arbeit aller Ministerinnen und Minister dieses Kabinettes.»