«Ein Einwegbecher für Kaffee hat eine Lebenszeit von zehn Minuten», sagte Eder. Danach lande er meist in einer Müllverbrennungsanlage, «und die Rohstoffe sind einfach weg, die dafür verwendet wurden». Der Becher für den «Coffee to go» sei zum Symbol geworden für das «Littering», für das achtlose Wegwerfen von Zigarettenkippen oder Gebrauchsartikeln. Jedes Mehrwegsystem sei daher zu begrüßen.
Kreislaufwirtschaft sei ein Schlüssel, um dem schnellen Verbrauch von Rohstoffen und Energie entgegenzuwirken, sagte Eder. Wenn Prodikte wiederverwendet werden, müssten weniger natürliche Rohstoffe abgebaut und aufwendig verarbeitet werden. Die Kampagne will dazu auch kleine Ansätze vor Ort stärken wie das Tauschregal des Mainzer Umweltladens, wo nicht mehr benötigte Büroartikel, Werkzeuge oder Haushaltswaren abgegeben und im Gegenzug benötigte Gegenstände mitgenommen werden können.
Im Herbst will das Klimaschutzministerium einen «Runden Tisch Abfallvermeidung» auf den Weg bringen. Dieser soll alle Akteure der kompletten Wertschöpfungskette zusammenbringen wie Unternehmen, Verbände und auch die Verbraucherzentrale. Die Corona-Pandemie habe die Bemühungen um Abfallvermeidung gebremst, sagte Eder. Die neue Kampagne solle das Bewusstsein für «Anti-Littering» jetzt bei jedem und jeder Einzelnen stärken.