Anhand der Daten beurteilt das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU) die Entwicklung der Wasserqualität und fordert bei bedenklichen Sauerstoffkonzentrationen Gegenmaßnahmen beim Betreiber der Wasserkraftanlagen an: Dieser leitet dann Sauerstoffanreicherungen durch Wasser-Überleitungen an Stauwehren in die Wege. In der stauregulierten Saar war laut Ministerium in den vergangenen Sommern die Sauerstoffkonzentration in einen kritischen Bereich gefallen.
«Hier macht sich der Klimawandel eindeutig bemerkbar», sagte die Ministerin. «Durch hohe Wassertemperaturen und lang andauernde Trockenwetterperioden mit erhöhter Sonneneinstrahlung kommt es immer früher und immer häufiger zu Massenentwicklungen von Algen.» Klimaschutz und Gewässerschutz bräuchten geeignete Mess- und Monitoringprogramme. «Das hilft, die Artenvielfalt in Gewässern zu schützen und zu erhalten.»
Die Messstation Kanzem sei ein Baustein des Frühwarnsystems, gerade auch für internationale Gewässer. «Wasser kennt keine Grenzen und der Klimawandel auch nicht. Es braucht die gute nationale sowie internationale Zusammenarbeit der beteiligten Behörden», sagte LfU-Präsident Frank Wissmann. Dies sei auch «die Grundlage für ein gutes Klima- und Gewässerschutzmanagement».
Kanzem ist auch Messstelle im Monitoring zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und Probe-Entnahmeort der Messprogramme der Internationalen Kommissionen zum Schutz der Mosel und der Saar gegen Verunreinigung. Es werden auch Mischproben gewonnen, die etwa auf anorganische Spurenstoffe (Metalle) und organische Spurenstoffe wie Pflanzenschutzmittel oder Arzneimittelwirkstoffe untersucht werden.