16-Jähriger bleibt nach Angriff auf Polizisten in U-Haft

Dutzende Angreifer sollen Mitte Februar vor einem Club in Trier auf Polizeibeamte losgegangen sein. Ein 16-Jähriger sitzt deshalb nun vorerst in einer Jugendstrafanstalt.
Markierungen stehen am Tatort in Trier. © Harald Tittel/dpa/Archivbild

Nach dem Angriff auf Polizisten in Trier bleibt ein 16-jähriger Tatverdächtiger weiterhin in Untersuchungshaft. Der Jugendliche sei am Mittwoch einem Ermittlungsrichter vorgeführt worden und werde nun in eine Jugendstrafanstalt gebracht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Gegen den 16-Jährigen sei bereits am Montag ein Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte sowie der gefährlichen Körperverletzung erlassen worden.

Am Mittwochmorgen wurden nach Angaben der Ermittler zudem Wohnungen von insgesamt neun Verdächtigen durchsucht. Dabei seien Beweismittel sichergestellt worden, die nun ausgewertet würden, sagte ein Polizeisprecher.

«Die intensiven Ermittlungen der Polizei haben Erfolg», sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD). «Vor allem zeigen die Durchsuchungen und die Festnahme, dass der Staat solchen brutalen Attacken wehrhaft begegnet.»

In der Nacht zum 17. Februar sollen vor der Diskothek «Secret Club» 13 Polizisten bis zu 40 Angreifern gegenübergestanden haben, die mit Glasflaschen, Holzstöcken und Schaufeln auf die Beamten losgegangen sein sollen. Die Polizei war zuvor wegen einer Körperverletzung alarmiert worden. Als die Beamten auf dem Platz vor dem Club ermitteln wollte, eskalierte die Lage.

Fünf Polizisten, eine Frau und vier Männer, wurden verletzt, zwei durch Pfefferspray der Polizei. Als die Lage eskalierte, feuerte ein Polizist zwei Warnschüsse in die Luft ab, zahlreiche mutmaßliche Angreifer liefen den Angaben zufolge daraufhin weg. Zwei Verdächtige wurden vorübergehend festgenommen.

Insgesamt werde gegen zwölf Beschuldigte ermittelt, gegen zehn wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und der gefährlichen Körperverletzung. Zwei würden des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und der Körperverletzung verdächtigt, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft.

Zur Aufklärung hat die Polizei eine Ermittlungsgruppe mit rund 100 Beamten eingesetzt und um Video-Einsendungen gebeten. Politiker in Land und Bund hatten die nächtliche Attacke scharf verurteilt. Inzwischen sei die Ermittlungsgruppe verkleinert worden, sagte der Polizeisprecher. Ob es zu weiteren Festnahme komme, hänge vom Verlauf der Untersuchungen ab.

© dpa
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