Die rheinland-pfälzische Landesregierung will mit einer Studie mehr über die Situation ehrenamtlich in Feuerwehren engagierter Menschen erfahren. Es solle systematisch beleuchtet werden, was es brauche und wie ihre Lebenswirklichkeit aussehe, kündigte Innenminister Michael Ebling (SPD) am Donnerstag im Landtag in Mainz an. Teil der Studie soll laut Ministerium eine Befragung von Feuerwehrleuten sein.
Die Ampel-Landesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag eine solche Studie als Aufgabe gestellt. Sie sei nun in Vorbereitung, sagte der SPD-Abgeordnete Hans Jürgen Noss im Landtag. Es geht dem Ministerium zufolge etwa um die Frage, woran Ehrenamtliche Wertschätzung festmachen, was sie motiviere und was aus ihrer Sicht gute Rahmenbedingungen sind.
Ebling kündigte die Studie während einer Debatte im Plenum über einen Antrag der oppositionellen CDU-Fraktion mit dem Titel «Ehrenamtliches Engagement in den Feuerwehren besser würdigen» an. Darin spricht sich die Unionsfraktion unter anderem für höhere Aufwandsentschädigungen für Feuerwehrleute mit besonderen Funktionen aus und eine Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit bei Wartesemestern sowie bei der Meister-Prüfung.
Eine solche Anerkennung sei Hochschulen schon heute möglich, sagte Ebling. Ungeachtet des Bemühens um weitere Verbesserungen für Ehrenamtliche gebe es in Rheinland-Pfalz vorbildliche Regelungen für Freistellungen, höhere Aufwandsentschädigungen seien angekündigt. Die Feuerwehr-Entschädigungsverordnung und auch die Landesverordnung über die Aufwandsentschädigung für kommunale Ehrenämter würden angepackt.
Der FDP-Fraktionschef Philipp Fernis sagte, der Antrag der CDU-Fraktion wirke etwas klein. Die Gründe für den Rückgang bei ehrenamtlichen Feuerwehrleuten sei vielfältig und liege auch daran, dass sich die Arbeitswelt verändert habe und viele Menschen nicht mehr so verwurzelt in ihren Orten seien. Es müsse «substanziell» darüber beraten werden, wie Nachwuchs gewonnen werden könne. Der Antrag der CDU-Fraktion wurde letztlich mit den Stimmen von SPD, Grünen und FDP abgelehnt bei Zustimmung von CDU, Freien Wählern und AfD.