Sie kritisierte, das Apothekenhonorar sei zuletzt vor zehn Jahren angepasst worden. Und nun solle es ab Januar 2023 sogar um 120 Millionen pro Jahr gekürzt werden - trotz Inflation und steigender Kosten für Personal und Energie. Dies folge aus der von der Bundesregierung geplanten Finanzreform zur Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung. Overwiening sagte: «Die Apotheken brauchen Entlastung, keine weitere Belastung.»
Die Gesetzespläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zum Ausgleich eines Milliardendefizits bei den Kassen im nächsten Jahr sollen voraussichtlich am Donnerstag im Bundestag beschlossen werden. Der Entwurf sieht für zwei Jahre einen höheren Abschlag bei Honoraren für Apotheken vor. Zum Paket gehören daneben unter anderem auch eine Beitragsanhebung, ein zusätzlicher Bundeszuschuss, ein Abbau von Finanzreserven bei den Kassen und ein Beitrag der Pharmabranche.
Die Kassen wiesen zurück, dass es keine Honorarerhöhung für Apotheken gegeben habe. Bei verschreibungspflichtigen Mitteln erhielten sie neben einem festen Betrag pro abgegebenem Medikament als Honorar drei Prozent des Abgabepreises. «Mit jedem neuen und teureren Medikament, mit jeder Preiserhöhung erhöhen sich auch die Honorare, die die Krankenkassen an die Apotheken zahlen. Monat für Monat und Jahr für Jahr», sagte ein Sprecher des GKV-Spitzenverbands. Für rezeptfreie Medikamente wie Kopfschmerztabletten legten die Apotheken die Preise in der Regel selbst fest.