Mordanklage nach Messerangriff in Ludwigshafen erhoben

Wegen des Messerangriffs mit zwei Toten und einem Schwerverletzten in Ludwigshafen im Oktober 2022 hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Tatverdächtigen erhoben. Der Vorwurf gegen den 26 Jahre alten Somalier laute auf zweifachen Mord sowie versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung, teilte die Anklagebehörde in Frankenthal (Pfalz) am Mittwoch mit. Der Mann sei nach vorläufiger Einschätzung eines Gutachters schuldfähig, hieß es. Der Beschuldigte habe sich nicht zur Sache eingelassen.
Eine Blutlache (v) ist auf dem Boden in einem Wohngebiet, an einem der Tatorte abgesperrt. © Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild

Der Staatsanwaltschaft zufolge wurde unter anderem ein Gutachten zur Schuldfähigkeit in Auftrag gegeben. Nach der Untersuchung habe der Sachverständige mitgeteilt, der Angeschuldigte habe ihm gesagt, er habe aus Wut und Eifersucht bewusst deutsche Männer angegriffen. Der Mann sitzt seit dem 19. Oktober 2022 in Untersuchungshaft. Im Falle einer Verurteilung drohe ihm eine lebenslange Gefängnisstrafe mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld sowie die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung, teilte die Behörde mit.

Dem Tatverdächtigen wird vorgeworfen, am 18. Oktober 2022 mit einem Küchenmesser mit einer Klingenlänge von etwa 20 Zentimetern «unvermittelt unter Ausnutzung der Arg- und Wehrlosigkeit seines Opfers» auf einen 20 Jahre alten Mann eingestochen zu haben.

Einem 35-Jährigen, der dem Opfer helfen wollte, habe der Beschuldigte «plötzlich und unvermittelt gezielt in Tötungsabsicht in die rechte Halsseite gestochen». Der Beschuldigte soll dann den rechten Unterarm des 20-Jährigen mit dem Messer abgetrennt und auf den Balkon seiner ehemaligen Lebensgefährtin geworfen haben, hieß es. Der 20-Jährige starb am Tatort, der 35-Jährige noch am selben Tag im Krankenhaus.

Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der Mann den 20-Jährigen «aus Wut und Eifersucht getötet» haben, weil seine ehemalige Lebensgefährtin ihn verlassen habe und er der Überzeugung war, sie habe einen neuen Partner. «Dabei sei ihm bewusst gewesen, dass beide Opfer mit seiner ehemaligen Partnerin nicht bekannt waren», teilte die Behörde mit.

Der Beschuldigte habe dann in einem nahen Drogeriemarkt einem 27 Jahre alten Kunden «plötzlich und für diesen nicht vorhersehbar» einen Stich in den Brustbereich versetzt, um ihn zu töten. «Es gelang dem Opfer, sich durch den Haupteingang nach draußen zu schleppen.»

Polizisten verletzten den Angreifer mit Schüssen und machten ihn kampfunfähig. Der 27 Jahre alte Kunde musste einer Notoperation unterzogen werden. Der Tatverdächtige habe auch ihn aus Wut und Eifersucht töten wollen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Das Landgericht entscheide nun über die Eröffnung eines Verfahrens.

© dpa
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