«Kreuz und Krone»: Dom- und Diözesanmuseum öffnet nach Umzug

Insignien der Macht, zum Greifen nahe: Umgestaltet und in neuen Räumen ist die Sammlung in Speyer bald wieder zu sehen. Ausgestellt sind beeindruckende Exponate aus 1000 Jahren Kirchengeschichte.
Eine Frau betrachtet im Historischen Museum der Pfalz ein Ausstellungsstück. © Uwe Anspach/dpa

Das Dom- und Diözesanmuseum Speyer mit kostbaren Funden aus Herrschergräbern des Mittelalters wird ein Jahr nach dem Umzug am 20. September wieder eröffnet. Das teilten das Historische Museum der Pfalz und das Bistum Speyer am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit. Die wertvolle Sammlung war im August 2021 aus dem Neubau des Historischen Museums ausgezogen und ist künftig im dortigen Altbau zu sehen.

Das bundesweit bekannte Museum beherbergt unter anderem einzigartige Funde aus Gräbern der Herrscherinnen und Herrscher, die 1900 im Dom geborgen wurden - etwa die historisch bedeutsame Grabkrone des salischen Kaisers Konrad II. Das Sammlungshaus dokumentiert auch die Baugeschichte des Doms von der Grundsteinlegung 1030 bis heute.

Völlig neu gestaltet wurde ein Abschnitt zu Beginn der Ausstellung «Kreuz und Krone». Historische Gegenstände beleuchten dort schlaglichtartig die Geschichte des Bistums - etwa der Fuß einer Figur des Jesuskindes. Er blieb als einziges Stück von der Madonnenstatue erhalten, die Ende des 18. Jahrhunderts zerstört wurde. Zudem ist ein Gewand von Papst Johannes Paul II. ausgestellt, das er 1987 bei einem Besuch in Speyer trug.

Gezeigt wird auch eine Handschrift von Edith Stein, die heute von der katholischen Kirche als Heilige und Märtyrerin verehrt wird. Sie wurde 1942 in Auschwitz-Birkenau ermordet, weil sie jüdischer Herkunft war. Stein war von 1923 bis 1931 Lehrerin am Mädchenlyzeum Speyer und an der Lehrerinnenausbildungsanstalt der Dominikanerinnen von St. Magdalena.

Ein dreiteiliges Altarbild aus der Kapelle des Kinderheims St. Nikolaus in Landstuhl ist ebenfalls zu sehen, entstanden in der Zeit um 1500. Die doppelseitig bemalten Tafeln zeigen die Geburt Christi und die Anbetung der Heiligen Drei Könige sowie auf der Rückseite vier großformatige Heiligenfiguren auf prächtigem Goldgrund.

Die Neugestaltung war notwendig, weil der Anbau renovierungsbedürftig wurde. Die jetzigen Räume im Altbau eignen sich aufgrund ihres leichteren Zugangs gut für die Präsentation sakraler Werke - auch wegen ihrer Grundform, die an einen mehrschiffigen Kirchenraum mit Querhaus und kleeblattartigem Chor erinnert.

Als besonders am Dom- und Diözesanmuseum gilt die Zusammenarbeit von Bistum, Dom und Historischem Museum. Im Unterschied zu anderen Orten, wurden vom Bistum keine eigenen Räume errichtet oder kircheneigene Gebäude genutzt, um ein kirchliches Museum zu begründen.

© dpa
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