Nach Angaben der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz etwa werden zu dem Aktionstag im Westpfalz-Klinikum Eingänge an den Standorten in Kaiserslautern, Kusel, Kirchheimbolanden und Rockenhausen seit Montag und für eine Woche nachts rot angestrahlt. Im Klinikum Idar-Oberstein wurde in einer «aktiven Mittagspause» mit Plakaten an die Nöte der Kliniken erinnert. Im Krankenhaus in Saarburg und in Häusern der Marienhaus-Gruppe wurden unter anderem Flugblätter verteilt.
Das Marienhaus Klinikum Mainz forderte in einer Mitteilung seinerseits einen Ausgleich der Inflationskosten. Krankenhäuser seien anders als Handel, Handwerk, Gastgewerbe oder Industrie aufgrund «quasi vordefinierter Einnahmen» nicht in der Lage, ihre explodierenden Kosten an Kunden abzuwälzen. Teurer geworden seien medizinisches Personal, Medikamente und technologische Ausstattung.
Der Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Markus Mai, sagte: «Das Krankenhaussterben hat sich bereits angekündigt.» Es sei von Seiten der Politik aber keine «sinnhafte Steuerung» erkennbar. «Wir laufen Gefahr, einer massiven Unterversorgung ausgesetzt zu sein.» Schließungen von Krankenhäusern dürfe es nur geben, wenn es regional ausreichende Strukturen für eine umfassende Notfallversorgung gebe.
Die CDU-Fraktion im Mainzer Landtag sieht in Rheinland-Pfalz eine besonders schwierige Finanzlage bei Krankenhäusern. Hierzulande seien die Krankenhausinvestitionsmittel des Landes zu niedrig, zudem werde seit Jahren auf eine zukunftsorientierte Krankenhausstrukturplanung verzichtet, monierten der gesundheitspolitische Sprecher Christoph Gensch und der Sprecher für Krankenhäuser, Torsten Welling.