Dreyer will Zusammenarbeit in der Großregion vorantreiben

Ministerpräsidentin Dreyer hat zum zweiten Mal die Gipfelpräsidentschaft der Großregion inne. Beim ersten Mal ging es vor allem um den Aufbau von Strukturen für die Zusammenarbeit. Jetzt reichen die Aufgaben von der Energieversorgung bis zur Gesundheit.
Die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), lächelt in die Kamera. © picture alliance / dpa/Archiv

Nach zwei Jahren Pandemie soll in der Großregion die Zusammenarbeit in der Energieversorgung, beim Katastrophenschutz, in der Mobilität, der Gesundheit und der Bildung intensiver werden. Das kündigte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Montag in Mainz an. Die SPD-Politikerin übernimmt an diesem Dienstag im französischen Verdun von Lothringen die Gipfelpräsidentschaft für die Großregion. Ende des Jahres soll es in Rheinland-Pfalz einen Zwischengipfel geben. Ende 2024 wird der Staffelstab der Gipfel-Präsidentschaft an Belgien weitergereicht.

Die Großregion sei die größte grenzüberschreitende Pendlerregion in Europa mit rund 250 000 Pendlern pro Tag, sagte Dreyer. «Für viele Bewohner und Bewohnerinnen ist Europa die Lebenswirklichkeit.» Sie spürten die Grenzen im Alltag gar nicht. Drei Sprachen, vier Länder, fünf Regionen: «Die Großregion ist ein sehr großer Kooperationsraum mitten im Herzen von Europa.» Fast zwölf Millionen Menschen leben in der Großregion, zu der außer Rheinland-Pfalz, Lothringen und dem Saarland auch die Wallonie, die Fédération Wallonie-Bruxelles und die deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien sowie das Großherzogtum Luxemburg gehören.

«Ziel ist es, Europa noch einfacher lebbar zu machen als es in der Großregion schon ist», sagte Dreyer. «Die Herausforderungen bleiben trotzdem groß.» Zu dem komplizierten Konstrukt der Großregion gehörten viele Partner, die nicht immer leicht unter einen Hut zu bringen seien. Eines der größten Probleme dabei seien Sprachbarrieren. Dies habe sich auch in den wöchentlichen Videokonferenzen während der Pandemie gezeigt. Simultanübersetzer hätten die Kommunikation leichter gemacht. Gerade bei jungen Menschen, die inzwischen hervorragend Englisch sprechen müssten, habe es die französische Sprache gerade nicht mehr so leicht, sagte Dreyer. Es werde aber weiter auf den Schüleraustausch gesetzt. Junge Menschen erführen dabei, «wie relevant und schön diese Sprache ist».

Bei der Energieversorgung solle es 2023/24 etwa um Wasserstoff in Wissenschaft und Wirtschaft gehen, kündigte Dreyer an. Die politisch Verantwortlichen in der Großregion seien sich einig, dass die erneuerbaren Energien sehr wesentlich seien. Es gehe auch um Versorgungswege für eine sichere Energieversorgung. Der Katastrophenschutz in Großschadenslagen funktioniere nicht schlecht, die Zusammenarbeit müsse aber angesichts des voranschreitenden Klimawandels noch weiter gestärkt und modernisiert werden.

Für die Mobilität sollten gemeinsam ein Verkehrsmodell und eine Strategie verabredet werden. Bis 2025 solle es weitere Zugverbindungen geben - etwa von Trier nach Metz über Thionville. Immer noch notwendig seien auch grenzüberschreitend einsetzbare Züge wie etwa von Trier nach Luxemburg.

Im Gesundheitswesen gebe es bereits eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit - etwa mit den Krankenhäusern von St. Vith in Belgien und Prüm in Rheinland-Pfalz sowie zwischen dem Rettungsdienst im Elsass und der deutschsprachigen Region um St. Vith, sagte Dreyer. Aber auch diese Zusammenarbeit solle - auch mit Blick auf den Fachkräftemangel - noch enger vernetzt werden.

© dpa
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