Wirtschaftliche Gründe spielten bei dem Rückgang ebenso eine Rolle wie der Mangel an Personal und Nachwuchs. «Mangelnde Anerkennung und Frustration über eine immer mehr ausufernde Bürokratie, extreme Arbeitsverdichtung und der mangelnde Wille der Politik, den Apotheken und den dort arbeitenden Menschen zu helfen, lassen die Apotheken ausbluten», sagte Koch.
Stellen ließen sich nicht besetzen. «Die wirtschaftliche Situation erlaubt es den Apotheken nicht mehr, konkurrenzfähige Löhne und Gehälter zu bezahlen», sagte sie. «Wir sehen immer öfter, dass gerade junge Apotheker:innen in der Industrie bzw. in der Verwaltung tätig werden, aber nicht mehr in der öffentlichen Apotheke.»
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Apothekeninhaber müssten «nach Jahrzehnten des Stillstandes» attraktiver werden, teilte die Apothekerkammer des Saarlandes mit. «Dass ein Berufsstand, der in den zurückliegenden 20 Jahren lediglich eine einmalige Anpassung seines Honorars in Höhe von drei Prozent erfahren hat, langsam ausblutet, wird immer deutlicher», sagte Kammerpräsident Manfred Saar.
Zudem nehme «die Überalterung» der Apothekeninhaber «immer drastischere Züge» an. Mehr als 40 Prozent seien bereits 60 Jahre alt und älter. Ohne Gegensteuern könnte sich die Versorgung der Patientinnen und Patienten zunehmend schwieriger gestalten.