Bis Jahresende will 1&1 nun gut 1200 5G-Standorte vorweisen, obwohl nach neuesten Daten die United-Internet-Tochter derzeit nur 94 Standorte vorweisen kann, von denen 14 in Betrieb genommen wurden. Eigentlich hätten bis Ende 2022 bereits 1000 Standorte in Betrieb gehen sollen.
Dommermuth wirft seinem Vertragspartner Vantage Towers und dessen Mutter Vodafone vor, den vertraglich vereinbarten Ausbau von Antennenstandorten zu verzögern. Vodafone hatte die Vorwürfe bereits im Februar zurückgewiesen. Zudem hatte Vodafone mitgeteilt, dass man «die Anschuldigungen von 1&1 mit Verwunderung zur Kenntnis genommen» habe.
Dommermuth will prüfen, ob Mehrkosten in Folge der Verzögerungen an Vertragspartner weitergereicht werden können. 1&1 wiederum drohen mögliche Bußgelder der Bundesnetzagentur infolge der nicht erfüllten 2022er-Ziele - auch diese könnte 1&1 weitergeben. Ein Ende der Geschäftsbeziehung sei aber nicht im Gespräch, sagte Dommermuth: «Stand heute wollen wir die Kooperation mit Vantage Towers nicht aufkündigen. Wenn geliefert wird, bleiben wir dabei.»
Bis Ende 2025 muss 1&1 mindestens 25 Prozent der deutschen Haushalte mit seinem Mobilfunknetz erreichen und bis Ende 2030 müssen es 50 Prozent sein, so sehen es Auflagen der Bundesnetzagentur aus der Auktion 2019 vor. Unternehmensunterlagen zufolge rechnet 1&1 damit, ab 2024 jährlich 3000 neue Standorte zu erhalten.