In Rheinland-Pfalz sind im August mehr arbeitslose Menschen gezählt worden. Vor allem bei Jugendlichen sei die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Wochen gestiegen, teilte die Chefin der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Heidrun Schulz, am Donnerstag mit. Sie hätten sich nach einem vorherigen Schulbesuch oder nach einer Ausbildung arbeitslos gemeldet.
Insgesamt waren demnach im August 115.200 Frauen und Männer in Rheinland-Pfalz arbeitslos. Das waren 5000 Menschen oder 4,5 Prozent mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,1 Prozent. Im Vormonat hatte der Wert bei 4,9 Prozent gelegen wie auch vor einem Jahr.
Die Bundesagentur für Arbeit sei mit den betroffenen jungen Menschen im Gespräch, um ihnen eine gute Perspektive zu bieten. Für Fachkräfte sei «die Arbeitslosigkeit in der Regel vorübergehender Natur. Sie werden schnell Fuß am Arbeitsmarkt fassen können», sagte Schulz. Sie ermutigte junge Menschen, eine Ausbildung zu machen.
«Auch jetzt bieten sich noch sehr gute Chancen auf dem Ausbildungsmarkt.» Für eine Bewerbung sei es nicht zu spät. Derzeit sind noch 3900 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Demgegenüber stehen 8500 Ausbildungsstellen, die noch unbesetzt sind, wie die Regionaldirektion mitteilte. Die Aussichten, einen Ausbildungsplatz zu finden, seien somit «sehr gut».
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im Juni 2023 - das ist der aktuellste Datenstand - mit gut 1,48 Millionen Beschäftigten 0,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Für den Anstieg der Beschäftigung hätten vor allem die öffentliche Verwaltung, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen sowie das Gastgewerbe gesorgt. Rückläufig war demnach der Handel.
Die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit ist im August weiter gesunken. 50 Betriebe zeigten für 1000 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Juli waren es noch 80 Anzeigen für 1200 Beschäftigte gewesen. Die Anzeigen bedeuteten noch nicht, dass Kurzarbeit umgesetzt wurde. Es gehe vielmehr um eine Genehmigung für die nächsten Monate. Nach aktuellen Hochrechnungen haben im Mai rund 200 Betriebe für 5200 Mitarbeiter Kurzarbeit realisiert, wie die Regionaldirektion mitteilte.