Vor allem dank der Lotterie Eurojackpot hat Lotto Rheinland-Pfalz seinen Umsatz und Gewinn im Jahr 2022 leicht steigern können. Insgesamt kletterten die Erlöse um 0,7 Prozent auf 412,5 Millionen Euro, wie die Lottogesellschaft in Koblenz am Freitag mitteilte. Der Gewinn betrug rund 701.000 Euro nach 698.000 Euro im Jahr davor - jeweils ohne Berücksichtigung der Vermittlung von Umsätzen der Sportwette Oddset. Aufsichtsratschef und Finanzstaatssekretär Stephan Weinberg (SPD) sprach angesichts schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen von einem «sehr guten Ergebnis».
Bei der Lotterie Eurojackpot trieben den Angaben zufolge die Einführung einer zweiten Ziehung sowie mehrere hohe Jackpots das Geschäft an - am Ende standen bei dieser Lotterie Gesamtumsätze von mehr als 93 Millionen Euro zu Buche und damit über ein Viertel mehr als im Jahr davor. Nach unten gingen die Zahlen dagegen beim Spiel «6 aus 49», hier schrumpften die Umsätze um etwa sechs Prozent auf ungefähr 190 Millionen Euro.
«In Zeiten, in denen die Kosten für die Energie und Lebenshaltung signifikant gestiegen sind, sparen unsere treuen Kunden sich auch das eine oder andere Lottokästchen», sagte Geschäftsführer Jürgen Häfner. Bei der Glücksspirale verzeichnete Lotto Rheinland-Pfalz ein Umsatzminus von mehr als fünf Prozent auf rund 13,5 Millionen Euro. Alles in allem sprach Häfner von einem stabilen Jahr.
In Rheinland-Pfalz konnten sich 2022 den Angaben zufolge neun Menschen über Millionengewinne freuen - exakt so viele wie 2021. Der größte Einzelgewinn im Land ging 2022 im November mit 4,8 Millionen Euro in der Lotterie Eurojackpot an einen Spieler aus der Südwestpfalz. Insgesamt seien 196,7 Millionen Euro an Kundinnen und Kunden ausgeschüttet worden (Vorjahr: 195,5 Mio.), die Zahl der Spielaufträge lag kaum verändert bei etwa 39 Millionen.
Zwar waren der Gesellschaft zufolge auch 2022 wieder die rund 890 Lotto-Annahmestellen im Land mit rund 76 Prozent größter Umsatzbringer. Doch erneut setzte sich der Trend Richtung Internet fort. So wurden über 40 Millionen Euro über die Internetseite von Lotto Rheinland-Pfalz eingenommen und damit mehr als elf Prozent mehr als im Jahr davor und so viel wie noch nie.
Es werde eine der zentralen Herausforderungen, künftig das Netz an Annahmestellen und das Angebot im Internet so aufeinander abzustimmen, dass alle Menschen, die spielen wollten, den Vertriebskanal ihrer Wahl wählen könnten, sagte Häfner. Die Zahl der Annahmestellen solle in den kommenden Jahren erhöht werden. Sie seien wichtig, belebten Ortskerne und stärkten den Einzelhandel.
Unterschiede zeigen sich Lotto Rheinland-Pfalz zufolge bei der Altersstruktur der Spieler: Der klassische Tipper in der Annahmestelle sei durchschnittlich zwischen 50 und 55 Jahre alt, Internetspieler seien im Schnitt zehn bis zwölf Jahre jünger.