Die 24-jährige Leverkusenerin Weißenberger siegte unerwartet mit 6273 Punkten und vermasselte der Olympia-Siebten Schäfer den dritten Sieg in Ratingen nach 2017 und 2018. Die frühere Vizeweltmeisterin von Eintracht Frankfurt sammelte 6170 Punkte. «Ich bin unwahrscheinlich happy. Das waren wirklich zwei Tage Kampf», sagte Weißenberger.
Beide haben sich damit für die Heim-EM qualifiziert, nicht aber für die WM vom 15. bis 24. Juli in Eugene/USA. Schäfer hatte im vergangenen Jahr die WM-Norm (6450) um einen Punkt verfehlt. Sie würde fast sicher über die Weltrangliste einen Startplatz bekommen, was aber nicht fix ist. Die Hessin muss entscheiden, ob sie auf Nummer sicher geht und in drei Wochen die WM-Norm angeht oder abwartet.
Die Entscheidung über den Sieg fiel im abschließenden 800-Meter-Lauf, den Schäfer mit persönlicher Bestzeit von 2:13,95 Minuten gewann, aber am Ende 97 Punkte weniger hatte als ihre Rivalin.
Einen Rückschlag musste Kaul einstecken. Wegen eines eingeklemmten Nervs im Halswirbelbereich musste er den Wettkampf im 400-Meter-Lauf abbrechen. Als Titelverteidiger hat er eine Wildcard für die WM, aber noch kein Startrecht für die EM. Kaul will die geforderten 8100 Punkte wie Kazmirek ebenfalls in Götzis überbieten.