Filmfestival Max Ophüls Preis wieder im Präsenzbetrieb

Gebrochene Männlichkeitsbilder, Eltern-Kind-Beziehungen, psychische Gesundheit, queere Liebesgeschichten oder auch Krieg, Flucht und Militär: Die Themen der beim 44. Festival Max Ophüls Preis gezeigten Filme sind vielfältig.
Besucher sitzen in einem Kinosaal. © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie kehrt das Filmfestival Max Ophüls Preis (MOP) komplett in die Kinos zurück. Nach einer Online- und einer Hybrid-Ausgabe wird das 44. MOP vom 23. bis 29. Januar wieder in Präsenzform stattfinden, ergänzt um einige Online-Angebote. «Wir sind aufgeregt und überglücklich», sagte Festivalleiterin Svenja Böttger am Donnerstag. «Ein Filmfestival lebt von der Nähe zwischen Publikum und Filmteams und dieser einzigartigen Energie.»

Insgesamt werden 127 Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in 225 Vorstellungen gezeigt: an sieben Spielstätten in Saarbrücken und im Saarland. «Wir können allen sagen: Kommt zu uns und bringt uns die Filmwelt mit!», sagte Böttger bei der Vorstellung des Programms. Das Angebot, aus dem sie mit ihrem Team wählen konnte, war jedenfalls umfangreich - und mit 700 eingereichten Projekten wesentlich größer als in den letzten beiden Jahren.

Daraus suchten Böttger und die beiden neuen Programmleiterinnen, Theresa Winkler und Carolin Weidner, insgesamt 56 Filme aus, die in den vier Wettbewerbskategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm starten werden; darunter 39 Uraufführungen.

Die inhaltlichen Schwerpunkte hätten bei Female Empowerment (Stärkung der Rolle der Frau), gebrochenen Männlichkeitsbildern und Mental Health (psychischer Gesundheit) gelegen, aber auch bei Themen wie Krieg und Flucht, Selbstbestimmung, Eltern-Kind-Beziehung, Mutterschaft und queeren Liebesbeziehungen. Und auch die Darstellungsform erscheint vielfältig: Viele kleine und persönliche Geschichten sind ebenso dabei wie Absurdes, Mystery und Horror. Nur Komödien sind in diesem Jahrgang die Ausnahme.

Auf die Wettbewerbsfilme warten 18 Preise mit einem Gesamtvolumen von 118 500 Euro, unter anderem der mit 36.000 Euro dotierte Max-Ophüls-Preis für den besten Spielfilm.

Zusätzlich zu den Kinopremieren wird eine Auswahl an Filmen des Programms über ein Streaming-Angebot deutschlandweit mit begrenztem Ticketkontingent zur Verfügung gestellt. Das komplette Filmprogramm inklusive Spielzeiten wird am 22. Dezember auf der Website bekanntgegeben, der Kartenvorverkauf beginnt am 7. Januar. Eröffnet wird das Festival am 23. Januar (19.30 Uhr) in Saarbrücken mit dem Spielfilm «Aus meiner Haut» von Alex Schaad.

Zwar liegt das Gesamtbudget mit 1,4 Millionen Euro höher als im Vorjahr, wegen der gestiegenen Kosten sei das Angebot jedoch etwas abgespeckt worden. So wurden einige Reihen und der Ehrenpreis gestrichen, auch bei Spesen und Übernachtungen sei gespart worden. An der DNA des Festivals habe man jedoch nichts gekürzt, sagte Böttger.

Den Auftrag, das einzig dezidierte Nachwuchsfestival für den deutschsprachigen Film zu sein, nehme man sehr ernst. Deshalb habe man sich mit dem Kuratorium junger deutscher Film und dem Produzentenverband Deutschland zusammengeschlossen, um ein neues Netzwerk für den deutschsprachigen Filmnachwuchs zu schaffen.

«Es gibt einen deutlichen Rückgang langer Projekte, der leider auch anhalten wird, wenn wir nicht anfangen, unsere Talentförderung neu zu denken», sagte Böttger. Ziel sei es, dem Nachwuchs mehr Vertrauen und mehr Chancen zu geben, um seine Geschichten erzählen zu können. «Denn wenn sie da sind, sind sie wundervoll.»

© dpa
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