Laut Unabhängiger Aufarbeitungskommission im Bistum Trier sei Stein «Teil des Systems» gewesen, das Missbrauchstäter gedeckt und geschützt habe. Der Vorwurf der «zumindest moralischen und systemischen Mitverantwortung» treffe auch auf Stein zu, der von 1967 bis 1981 Bischof von Trier war.
Das Kuratorium der Stiftung habe sich mit der Studie befasst. Laut Mitteilung verurteilten die Mitglieder «den Umgang mit Fällen sexueller Gewalt zur Amtszeit Bischofs Stein und vor allem die Tatsache, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen zu keiner Zeit im Blick waren». Stein könne daher nicht länger Namensgeber für die Stiftung sein, hieß es.
Die Anfang 2008 gegründete kirchliche Stiftung setzt sich ein für Erziehungs- und Bildungsarbeit in kirchlichen Kindertagesstätten, Schulen, Fach- und Fachhochschulen. Zudem unterstützt sie die Familien- und die Erwachsenenbildung und ist in der Jugendarbeit mit Angeboten aktiv. Die Stiftung betreut derzeit 16 private und institutionelle Treuhandstiftungen. Seit Bestehen sind Fördermittel in Höhe von über 1,5 Millionen Euro vergeben worden.
Auch der Bischof-Stein-Platz nahe des Trierer Doms soll umbenannt werden. Der Trierer Stadtvorstand hatte sich nach der Studie bereits im Dezember dafür ausgesprochen. Zudem sollten dem früheren Bischof Stein posthum die Ehrenbürgerwürde und das Ehrensiegel aberkannt werden, hatte die Stadt mitgeteilt. Eine entsprechende Entscheidung könnte am 1. Februar im Stadtrat fallen.