Keine Einigung bei Tarifverhandlungen im Einzelhandel

Die Tarifverhandlungen für den Einzelhandel in Rheinland-Pfalz und im Saarland gehen in die nächste Runde. «Wir haben uns ohne ein Ergebnis getrennt», sagte Verdi-Koordinatorin Monika Di Silvestre am Dienstag nach den Verhandlungen. Die Arbeitgeber hätten zwar ein nachgebessertes Angebot vorgelegt. Das sei angesichts der hohen Inflation allerdings nicht ausreichend. Die Gespräche sollen am 22. Juni fortgesetzt werden.
Verdi
Eine Fahne von Verdi weht bei einem Warnstreik. © Paul Zinken/dpa/Symbolbild

Im aktuellen Tarifstreit fordert Verdi unter anderem 2,50 Euro mehr pro Arbeitsstunde. Der Handelsverband hatte zuvor ein zweistufiges Angebot über zwei Jahre vorgelegt. Im ersten Jahr soll es demnach eine Tariferhöhung um drei Prozent geben, im zweiten um zwei Prozent.

Am Dienstag legte der Handelsverband Rheinland-Pfalz ein weiteres Angebot vor: 7,5 Prozent mehr Gehalt in drei Stufen bei 24-monatiger Laufzeit, eine Vergütungsuntergrenze von 13 Euro pro Stunde und eine Inflationsausgleichprämie von 1000 Euro in zwei Stufen.

Laut Di Silvestre liegt das nachgebesserte Angebot deutlich unter den Forderungen der Gewerkschaft. Eine Verkäuferin in Rheinland-Pfalz verdiene durchschnittlich 17,64 Euro pro Stunde. Folge man dem Angebot der Arbeitgeber, würde sie im ersten Jahr 52 Cent mehr erhalten, im zweiten Jahr 36 Cent. Mit dem neuen Angebot würde sich der Stundenlohn um zusätzliche 46 Cent erhöhen. Daraus ergebe sich insgesamt eine Lohnerhöhung um 1,34 Euro. «Das ist noch nicht mal die Hälfte von dem, was wir fordern», sagte Di Silvestre.

Der Handelsverband kritisierte hingegen fehlenden Verhandlungswillen bei der Gewerkschaft. «Es gab leider keine Bereitschaft von Gewerkschaftsseite, sich überhaupt über einzelne Komponenten zu unterhalten», sagte Thomas Scherer, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Rheinland-Pfalz laut Mitteilung. «Die Arbeitnehmervertreter sind scheinbar nicht willens, oder in der Lage, in tatsächliche Verhandlungen einzutreten.»

Auf die Frage, ob nun weitere Warnstreiks drohten, sagte Di Silvestre: «Wir werden nicht still sitzen bis zur nächsten Verhandlung». Bereits vergangene Woche fanden landesweit Warnstreiks statt. Laut Verdi haben am Freitag 150 bis 200 Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt, am Samstag waren es rund 300. Von den Warnstreiks betroffen waren die Filialen von Galeria, Ikea, H&M, Kaufland, Hornbach sowie Primark.

Im rheinland-pfälzischen Einzel- und Versandhandel sind laut Verdi-Angaben mehr als 150.000 Menschen beschäftigt. Die erste Runde der Tarifverhandlungen fand Anfang Mai statt.

© dpa
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