Trotz mancher Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und kleinerer Brände ist die Silvesternacht in Rheinland-Pfalz überwiegend friedlich geblieben. «Bei uns war es ruhig», sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Mainz am Sonntag. Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Trier ergänzte: «Es war der übliche Wahnsinn mit Ruhestörungen und Körperverletzungen, aber sonst gab es nichts Dramatisches.»
Das neue Jahr hatte ungewöhnlich mild und erstmals seit drei Jahren ohne Corona-Einschränkungen für Partys und ohne Böller-Verkaufsverbot begonnen. Landesinnenminister Michael Ebling (SPD) bilanzierte laut Mitteilung: «Auch nach dem Wegfall zahlreicher pandemiebedingter Einschränkungen haben wir einen überwiegend friedlichen Jahreswechsel in Rheinland-Pfalz erlebt.»
Die Zahl der Polizeieinsätze erreichte dem Innenministerium zufolge «ein den Vor-Corona-Jahren vergleichbares Niveau». Rund 500 Beamtinnen und Beamten kümmerten sich in der Silvesternacht um die Sicherheit im Land. Die Polizei registrierte 52 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten. 24 Ermittlungsverfahren wurden wegen Körperverletzung und 16 wegen Sachbeschädigung eingeleitet. «Gegen Störer wurden 34 Platzverweise ausgesprochen und drei freiheitsentziehende Maßnahmen durchgesetzt», teilte das Innenministerium weiter mit.
In Koblenz-Neuendorf kam es zu mehreren Böllerwürfen und Raketenabschüssen in der Richtung von Polizisten. Dabei wurden Streifenwagen beschädigt. Auch mehrere Müllbehältnisse wurden hier in Brand gesetzt. In Betzdorf im Kreis Altenkirchen schoss laut Polizei ein Unbekannter eine Silvesterrakete gegen die Polizeiinspektion. Sie explodierte direkt an einer Glastür - offenbar ohne Schaden.
Bereits am Samstagnachmittag fielen zudem in einigen Häusern in den Kreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms zeitweise das Internet und die Telefonverbindungen aus.
Die Feuerwehren in Rheinland-Pfalz berichteten von kleineren Bränden. Die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen beispielsweise rückte nach eigenen Angaben zwischen Samstag, 8.00 Uhr, und Sonntag, 6.00 Uhr, zu folgenden Einsätzen aus: «5 Flächen- oder Baumbrände, 19 Brände von Müll, 6 Balkonbrände, eine Alarmierung durch eine automatische Brandmeldeanlage in einem Verwaltungsgebäude, zwei Brandnachschauen und ein böswilliger Alarm sowie ein Pkw-Brand und 9 kleinere Hilfeleistungen.» Verletzte habe es nicht gegeben.
Die Berufsfeuerwehr Mainz berichtete von 34 Einsätzen in der Landeshauptstadt und im Umland. Unter anderem kam es zu mehreren Balkon- und Mülltonnenbränden. In Mainz-Mombach etwa habe vermutlich ein Feuerwerkskörper einen Balkon komplett in Flammen gesetzt. Ein Mensch sei aus der Wohnung gerettet worden. Eine Brandausbreitung ins Gebäude sei in letzter Sekunde verhindert worden.