Doch mit dem allmählichen Wegfall dieser Gebühren auch in anderen Ländern habe sich dieser Trend umgekehrt. Als weiteren Grund dafür nannte das Statistische Landesamt «die hohe Attraktivität einzelner Hochschulen in benachbarten Bundesländern, beispielsweise die Exzellenz-Universitäten in Aachen, Bonn, Karlsruhe, Köln (bis 2019) und Heidelberg».
Im Wintersemester 2021/22 entschieden sich nach den Angaben rund 70.700 Rheinland-Pfälzer für ein Studium in einem anderen Bundesland - fast ein Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders gefragt waren die Nachbarländer Nordrhein-Westfalen (19.100), Baden-Württemberg (16.100) und Hessen (15.000). Umgekehrt studierten nur 54.200 meist junge Erwachsene aus anderen Bundesländern in Rheinland-Pfalz. Hinzu kamen hier noch 13.700 Frauen und Männer mit einer im Ausland erworbenen Studienberechtigung.
Der sogenannte negative Studierendenwanderungssaldo fiel laut dem Landesamt 2021/22 bei Männern (minus 10.700) wesentlich stärker aus als bei Frauen (minus 5800). Dies sei ein Hinweis auf einen Bedarf an rheinland-pfälzischen Hochschulen, «insbesondere die Attraktivität von Studiengängen, die traditionell eher von Männern belegt werden, zu fördern». Es gebe beispielsweise abgesehen von der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern nicht so viele technische Studiengänge im Bundesland.