Schum-Stätten liegen Innenminister Ebling am Herzen

In der Ressortverantwortung für die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz will sich Innenminister Michael Ebling (SPD) besonders um die Präsentation der mittelalterlichen jüdischen Stätten kümmern. «Wir haben jetzt sieben Welterbestätten in einem Bundesland», sagte Ebling im Redaktionsgespräch der Deutschen Presse-Agentur. «Die Schum-Stätten in Speyer, Worms und Mainz liegen mir besonders am Herzen.»
Zahlreiche Grabsteine stehen auf dem Friedhof "Heiliger Sand". © Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild

Der Name Schum-Stätten bezieht sich auf die hebräischen Anfangsbuchstaben Schin (sch) für Schpira (Speyer), Waw (u) für Warmaisa (Worms) und Mem (m) für Magenza (Mainz). Die Schum-Stätten umfassen die Tradition der jüdisch-mittelalterlichen Gelehrsamheit ebenso wie die erhaltenen Stätten - darunter Reste der 1104 errichteten Synagoge in Speyer, die um 1120 erbaute Mikwe in Speyer als ältestes erhaltenes Ritualbad in Europa, der Friedhof «Heiliger Sand» in Worms und das dortige Raschi-Haus mit einem Gewölbekeller aus dem 12./13. Jahrhundert sowie der Friedhof «Judensand» in Mainz mit dem ältesten erhaltenen Grabstein aus dem Jahr 1049.

Mit der Aufnahme ins Weltkulturerbe im Sommer 2021 gebe es für die drei Orte die Chance, Gäste und Aufmerksamkeit aus der ganzen Welt an sich zu ziehen, sagte Ebling. «Es ist eine gute und wichtige Idee, die Schum-Stätten gerade auch in Israel bekannter zu machen, etwa mit gegenseitigen Besuchen.» Der für den jüdischen Friedhof in Mainz bis Ende 2023 entstehende Besucherpavillon sieht die Einfriedung mit einer doppelreihigen Eibenhecke vor. Schmale Sichtfenster geben den Blick frei auf die mittelalterlichen Grabsteine, lassen dem spirituellen Ort aber seine geschützte Aura.

«Der industriell betriebene Massenmord, der millionenfach jüdisches Leben vernichtet hat, ist Teil der deutschen Vergangenheit», sagte Ebling. «Es ist ein Wunder, dass inzwischen in vielen Städten in Rheinland-Pfalz wieder jüdische Gemeinden aktiv sind.» Die gegenwärtig stattfindenden Schum-Kulturtage seien ein schöner Beitrag, um jüdische Kultur in der breiten Gesellschaft zu verankern. In diesem Rahmen sind noch bis zum 1. Dezember Lesungen, Vorträge, Konzerte und Theateraufführungen geplant.

Die sieben Welterbestätten in Rheinland-Pfalz sind neben den Schum-Stätten das historische Kurviertel Bad Ems, der Niedergermanische Limes, der Obergermanisch-Rätische Limes, der Dom in Speyer, die Römerbauten in Trier und das obere Mittelrheintal.

© dpa
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