Bei dem Austritt eines gefährlichen Stoffes auf einem Industriegelände eines Papierherstellers im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kostheim sind 13 Feuerwehrleute verletzt worden. Sie erlitten nach Angaben eines Feuerwehrsprechers vom Dienstag Reizungen der Atemwege. Zwölf von ihnen seien vorübergehend in Kliniken gebracht, inzwischen aber wieder entlassen worden. Nach dem Austritt am Montagabend habe der Feuerwehreinsatz bis zum Dienstagmorgen gedauert.
Der in Containern gelagerte Stoff, der zur Papierproduktion genutzt wird, zersetzte sich infolge einer chemischen Reaktion, wie die Feuerwehr mitteilte. Es handelte sich nach Angaben der Feuerwehr um Natriumdithionit. Dadurch kam es zu starker Rauch- und Temperaturentwicklung. Das entstandene Schwefeldioxid führte außerdem zu enormer Geruchsbelastung in der Nachbarschaft. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz, 1200 Einsatzkräfte waren insgesamt vor Ort. Auch die Werksfeuerwehr von BASF sei zur Fachberatung im Einsatz gewesen.
Die Ursache des Zwischenfalls war zunächst unklar. Die Kühl- und Kontrollmaßnahmen dauerten am Dienstagnachmittag weiter an. In einer Warnmeldung hieß es, die Stoffe könnten zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Das betroffene Gebiet sollte weiträumig umfahren werden. Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen zu schließen sowie Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten. Messfahrzeuge überwachten die Umgebung. Es sei aber zu keiner Zeit eine gefährliche Konzentration gemessen worden.