Vor 26 Jahren wurde Braun zum ersten Mal in den Landtag Rheinland-Pfalz gewählt. Seitdem gehört er dem Parlament an, mit Ausnahme der Jahre 2006 bis 2011, als die Grünen nicht im Landtag vertreten waren. «Ich war noch nie einfaches Fraktionsmitglied», sagt der Politiker. Ein Fraktionsvorsitzender sei für alles zuständig und könne sich nicht so sehr in Details einarbeiten.
«Abgesehen von der Flüchtlingspolitik und der Jugendpolitik gibt es kein Thema, das mir so am Herzen liegt wie die Klimapolitik», sagt Braun. «Die Bewahrung der Schöpfung gehörte für mich schon immer zu den Grundlagen meines Handelns.» Vor den Grünen sei er deswegen bei den Pfadfindern gewesen, bei der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg, Stamm Regino. Nach dem langsamen Ausbau der erneuerbaren Energien befragt gibt sich Braun optimistisch. Die Ausbauziele, die sich die Landesregierung von SPD, Grünen und FDP vorgenommen habe, seien noch zu erreichen. «Das ist, um mit Ernst Bloch zu sprechen, keine reine, sondern eine konkrete Utopie.»
Wenn Pia Schellhammer wie geplant seine Nachfolge antrete, finde er vielleicht auch wieder mehr Zeit, um Gedichte zu lesen, hofft der Politiker. «Ich liebe die Gedichte von Ingeborg Bachmann. Für das Selbstverständnis meiner Generation ist Erich Fried wichtig. Und dann liegt mir auch Friedrich Hölderlin sehr am Herzen.»