Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) betonte anlässlich eines geplanten Besuchs im Ahrtal am Freitag, sie sei sehr froh, dass «bisher fast 16.000 Haushalte aufgesucht wurden und mehr als 6500 Gespräche geführt werden konnten».
Trotz der Bekanntmachungen über sogenannte Infopoints im Ahrtal sowie traditionelle und soziale Medien kannten laut Staatskanzlei «zahlreiche Betroffene die Unterstützungsleistungen nicht oder nahmen sie trotz Kenntnis nicht in Anspruch». Voraussichtlich bis Ende Juni 2023 sollen die Berater alle betroffenen Ahr-Haushalte besucht haben. Dabei geht es um den staatlichen Wiederaufbaufonds, Versicherungen, Handwerker, Gutachter und Psychologen. Die Anträge auf finanzielle Hilfe sind komplex - und Handwerker und Gutachter oft ausgebucht.
Am Freitagabend wollte Dreyer auch noch ein künstlerisches Mahnmal in einer Kirche in Bad Neuenahr-Ahrweiler besuchen - einen großen Kunstharzwürfel, der in seinem Inneren symbolträchtige Exponate der Flut birgt. Sie betonte, es dürfe keine «Flutdemenz» einsetzen: «Ich bin den Initiatoren sehr dankbar, dass sie analog und digital ein Mahnmal gegen das Vergessen geschaffen haben, das an die Opfer, aber auch an die große Solidarität und Hilfsbereitschaft erinnert.» Bei der Flut im Juli 2021 waren mindestens 134 Menschen getötet worden.