Die Zahl der amtlich registrierten Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz ist zuletzt langsamer gestiegen. Das Landesuntersuchungsamt ermittelte am Donnerstag eine Inzidenz von 626,2 Infektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Am Donnerstag vergangener Woche hatte der Wert bei 601,1 gelegen. Die Corona-Inzidenz in Rheinland-Pfalz liegt nun unter dem Bundesdurchschnitt, die nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) aktuell 668,6 betrug.
In Rheinland-Pfalz hatte die Sieben-Tage-Inzidenz ihren bisherigen Höchststand am 29. März mit 1747,1 erreicht, den jüngsten Tiefststand am 30. Mai mit 174,4. Die Gesundheitsämter des Bundeslands meldeten am Donnerstag 5409 neue Infektionen mit Sars-CoV-2, sodass die Gesamtzahl der Infektionen seit Pandemiebeginn nun bei 1.252.722 liegt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg innerhalb von einer Woche um 17 auf 5757.
Trotz eines von Experten weiter erwarteten Anstiegs bei den Corona-Neuinfektionen: Ab diesem Freitag (1. Juli) wird es für die meisten Bürger keine kostenlosen Corona-Schnelltests mehr geben. Sie müssen dann pro Test drei Euro bezahlen. Gratis bleiben Tests für bestimmte Risikogruppen und für Mitarbeiter und Besucher in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.
Der Anstieg der Corona-Infektionen bilde sich «in den Krankenhäusern oder gar auf den Intensivstationen» bislang nicht ab, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach Mitteilung der Staatskanzlei bei Beratungen mit dem Expertenteam. Die Prognosen für Herbst und Winter seien allerdings mit «hohen Unsicherheitsfaktoren» behaftet. So würde der Druck auf Kliniken wieder steigen, falls sich eine Virusvariante mit schweren Verläufen entwickele.
Dass die Corona-Zahlen im Herbst wieder hochgehen und in Kombination mit anderen Atemwegsinfektionen das Gesundheitswesen erneut belasten werden - davon geht der Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Bodo Plachter, aus. «Die mittlerweile erreichte Grundimmunität in der Bevölkerung in Rheinland-Pfalz lässt aber erwarten, dass dieser Anstieg der Infektionen nicht mit den gleichen einschneidenden Einschränkungen für das öffentliche Leben wie in den vergangenen Jahren verbunden sein wird.»
Wieder abgenommen hat die Zahl stationärer Behandlungen von Infizierten in Rheinland-Pfalz. Die Hospitalisierungsinzidenz sank von 5,49 in der vergangenen Woche auf jetzt 4,69. Diese für die Belastungen im Gesundheitssystem wichtige Kenngröße gibt die Zahl der Krankenhausaufnahmen von Covid-Patienten binnen einer Woche je 100.000 Einwohner an. Die ausgewiesene Inzidenz war nach Daten vom Donnerstag im Kreis Vulkaneifel mit 1028,3 am höchsten. Am niedrigsten lag sie mit 303,1 in der Stadt Ludwigshafen.