Bei Alois Schwartz wurden im Saarbrücker Ludwigspark Erinnerungen an ein legendäres Champions-League-Finale aus dem Jahr 1999 wach. «Man kann sich so dran erinnern, Bayern München hatte mal vor Jahren bis zur 95. Minute 1:0 geführt - und bekommt dann gegen Man United zwei Gegentore. So hat es sich vielleicht ein bisschen angefühlt für die Gegner», sagte der Cheftrainer von Hansa Rostock nach dem Last-Minute-Sieg bei der SV Elversberg. Die beiden Tore zum 2:1 (0:0) hatten die Gäste am Samstag in der Nachspielzeit erst ganz spät (90. Minute/+10 und 90./+13) erzielt.
Der Doppelpack von Neuzugang Juan José Perea, der erst einen Tag zuvor vom VfB Stuttgart nach Rostock kam, war für Zweitliga-Aufsteiger Elversberg ein Schock. «Wir sind natürlich enttäuscht. Letztendlich bleibt die Leistung zu bewerten und die war über weite Strecken gut. Wir haben verpasst, den Deckel draufzumachen», sagte Trainer Horst Steffen, der nach den spät vergebenen drei Punkten missmutig dreinschaute. Ein Tor von Carlo Sickinger (55.) reichte am Ende nicht - auch, weil Jannik Rochelt mit einem verschossenen Elfmeter in der Nachspielzeit die vermeintliche Entscheidung vergab.
«Es sah lange Zeit nach einem Sieg aus. Es waren wenige Situationen, die wir entschärfen mussten. Wir haben zwei Gegentore kassiert, die den Spielverlauf ein bisschen auf den Kopf gestellt haben», sagte Steffen, der ein «ordentliches Spiel» seines Teams sah. Auf die Nachspielzeit angesprochen sagte der Chefcoach: «Ich war überrascht über elf Minuten und weitere Minuten obendrauf.» Die Saarländer haben nun einen Zähler aus zwei Spielen. Wegen Bauarbeiten im eigenen Stadion wich Elversberg für die Partie des zweiten Zweitliga-Spieltags in den Ludwigspark in Saarbrücken aus.