Bei einem heftigen Gewitter in Rheinland-Pfalz ist ein Mann ums Leben gekommen. Der 43-Jährige wurde auf seinem Roller vom Blitz getroffen und starb noch vor Ort, wie die Polizei mitteile. Auch in ein Wohnhaus im Kreis Cochem-Zell sei ein Blitz eingeschlagen. Der brennende Dachstuhl wurde gelöscht, niemand sei verletzt worden, hieß es. Die Deutsche Bahn ließ wegen des Unwetters einige Regionalzüge langsamer fahren. Einige Winzer berichten von deutlichen Einbußen wegen Hagels. Im Rhein-Hunsrück-Kreis fiel mancherorts für bis zu fünf Stunden der Strom aus.
Besonders stark zu sehen waren die Auswirkungen des Unwetters etwa in Worms und Umgebung. Hagelschauer haben die Stadt und die Weinberge in der Region am Dienstag in eine winterliche Landschaft verwandelt und einige Schäden verursacht. Fotos der Feuerwehr zeigen, wie der Hagel die Straßen der Stadt in Rheinland-Pfalz so bedeckt, dass es wie eine dünne Schneedecke wirkt.
Ähnlich war die Situation den Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) zufolge in den Weinbergen in Worms und Umgebung. «In den Weinreben sah es aus, als ob es geschneit hätte», teilte ein Sprecher des DWI am Mittwoch in Bodenheim mit. Die Hagelkörner seien zwei bis drei Zentimeter im Durchmesser gewesen. «In den vom Hagel betroffenen Weinbergen haben wir teils bis zu 100 Prozent der Trauben verloren.» Das sei besonders schlimm, weil es vor etwa drei Wochen schon einmal einen für die Weinreben schädlichen Hagelschauer gegeben habe. Zudem seien die Trauben gerade reif und deshalb sehr empfindlich.
Zwei Leicht- und zwei Schwerverletzte hat es der Polizei zufolge bei zwölf wetterbedingten Verkehrsunfällen im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz gegeben. Starkregen soll in dieser Region zudem zur Überflutung von weit über 100 Kellern geführt haben. Wie die Koblenzer Polizei weiter mitteilte, sind wegen umgestürzter Bäume und Geröll auf den Fahrbahnen etwa 25 Straßen vorübergehend gesperrt worden.
Wegen der Unwetterwarnung fuhren einige Regionalzüge der Deutschen Bahn in Rheinland-Pfalz und im Saarland langsamer. Es komme zu hohen Verspätungen und Anschlussverlusten, teilte die DB Regio Mitte am Dienstagabend mit. Es stehe jedoch die Sicherheit des Personals, der Fahrgäste und des Eisenbahnbetriebes im Vordergrund.
Geröll und Schlamm auf den Bahngleisen zwangen einen Zug in Balduinstein im Rhein-Lahn-Kreis zum Halten. Die 23 Passagiere seien später von der Schnelleinsatzgruppe des Kreises zum Bahnhof im hessischen Limburg gebracht worden.
Im Rhein-Lahn-Kreis waren laut Kreisverwaltung die Verbandsgemeinden Diez, Aar-Einrich, Nastätten, Loreley und Bad Ems-Nasau am schwersten von dem Unwetter betroffen. In Diez und den umliegenden Orten seien Straßen überschwemmt und Keller überflutet worden und Bäume umgestürzt. In Heisterbach sei ein Teil eines Gebäudes eingestürzt. Mehr als 200 Einsatzkräfte von freiwilligen Feuerwehren, Hilfsorganisationen, Technischem Hilfswerk, Polizei und Energieversorger sind deshalb bis in die frühen Morgenstunden im Rhein-Lahn-Kreis im Einsatz gewesen, wie die Kreisverwaltung mitteilte.