Ahrtal und New York: Flut-Mahnmal soll an den Times Square

Ein Minimuseum ist Herzstück einer digitalen Kunstkampagne, die ihren Weg vom Ahrtal nach Amerika finden soll.
Die Initiatoren Marc Adeneuer (r) und Daniel Koller betrachten einen aus Kunstharz gegossenen Würfel namens «museum of modern ahrts». © Thomas Frey/dpa/Archivbild

20 Monate nach dem tödlichen Hochwasser im Ahrtal sollen Videoclips eines dortigen Flut-Mahnmals auch am Times Square in New York zu sehen sein. «Große digitale Flächen zeigen dort, wie sich unser Kunstwürfel dreht, verbunden mit Aussagen auf Englisch zum Beispiel zu Klimawandel und Zivilcourage», teilte Mitinitiator Daniel Koller der Deutschen Presse-Agentur mit. «Auch in Los Angeles, Las Vegas und anderen amerikanischen Städten ist das geplant.» In Zusammenarbeit mit großen Medienhäusern solle auf Hunderten digitalen Werbeflächen eine internationale Info- und Kunstkampagne zu erleben sein. Der Start in den USA ist laut Koller in den kommenden Tagen vorgesehen.

Der originale künstlerische Würfel war kürzlich in einer Kirche in Bad Neuenahr-Ahrweiler enthüllt worden - als Auftakt für eine Kampagne zunächst in Deutschland auf digitalen Werbeflächen im Freien und im Vorprogramm von Kinos sowie im Fernsehen und Internet. Am Freitagabend (17.3.) war das Flut-Mahnmal als Programmpunkt eines Besuchs der rheinland-pfälzischen Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) im Ahrtal vorgesehen. Von diesem Sonntag bis Dienstag (19.-21.3.) soll der aus Kunstharz gegossene Würfel als Aktion des Vereins «AHR - A Wineregion needs Help for Rebuilding» auf der internationalen Fachmesse ProWein in Düsseldorf zu sehen sein. Später sind laut Koller in weiteren deutschen Städten wie etwa Berlin Stationen des originalen Mahnmals geplant.

Nach Angaben des Marketingexperten aus dem Raum München mit Familie im Ahrtal hat der Würfel namens «museum of modern ahrts» eine Kantenlänge von 1,407 Metern, symbolisch gewählt für das Flutdatum am 14.07.2021. Damals sind mindestens 134 Menschen in dem Flusstal getötet und rund 9000 Häuser verwüstet worden. Weitere 49 Todesopfer gab es in Nordrhein-Westfalen. Der bläulich schimmernde Kunstharzwürfel birgt in seinem Inneren symbolträchtige Exponate der Flut, die von unten mit LED-Lichtern erleuchtet werden können. Dazu zählen etwa eine stehengebliebene Luxus-Armbanduhr, ein lädiertes Autokennzeichen und eine Moderationskarte einer TV-Spendengala.

Die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz teilte zu den Objekten mit: «Sie erzählen als stille Zeitzeugen Geschichten von Betroffenen und Helferinnen und Helfern der Flut und sind auch digital unter www.momahr.de zu finden.» Das Minimuseum solle «an die Flutkatastrophe erinnern und mahnen, Klima und Katastrophenschutz engagiert anzugehen».

© dpa
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