Der Torwart-«Hexer» Yann Sommer könnte das Trainerleben von Bo Svensson noch schwieriger machen. «Gladbach hat einen ziemlich guten Torwart - aber das wussten wir schon in der vergangenen Saison», sagte der Chefcoach des FSV Mainz 05 vor dem Fußball-Bundesligaspiel am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) bei Borussia Mönchengladbach betont nüchtern.
Nach dem kollektiven Versagen beim 0:3 gegen Bayer Leverkusen wollen die Mainzer Wiedergutmachung betreiben. Dies mutet gegen die nach vier Spieltagen unter der Regie des neuen Trainers Daniel Farke noch ungeschlagenen Gladbacher schwierig genug an - und dürfte mit Keeper Sommer im gegnerischen Gehäuse noch komplizierter werden. Der Schweizer hatte zuletzt beim 1:1 gegen Bayern München mit einer Weltklasseleistung geglänzt.
«Es geht viel darum, die Tugenden der Mainzer anzuwenden», betonte Svensson am Freitag. «Wir waren 18 Monate lang mit dieser Art zu spielen ziemlich erfolgreich. Wir haben uns immer erkannt, nur nicht gegen Leverkusen.» Aus dem Blackout gelte es nun zu lernen, auch für ihn als Trainer. «Es war das erste Mal, dass der Gegner so völlig anders gespielt hat als wir es erwartet haben», bekannte der Däne. «Wenn Gladbach nicht so spielt, wie wir es erwarten, werden wir damit konstruktiver umgehen und Antworten für alle Fälle haben.»
Die Borussia habe mit Trainer Farke eine klare Handschrift entwickelt, eine klare Gewichtung zum Ballbesitz und sehr gute Abläufe, die es jedem Gegner schwer machen würden. Eine radikale Änderung dieser taktischen Ausrichtung und eine ähnliche Überraschung wie durch Bayer erwartet Svensson im Sonntag-Spiel nicht. «Etwas brutal Neues zu erfinden, wird bei beiden Mannschaft nicht der Fall sein», meinte er. Dafür hat er seinen Spielern die Leviten gelesen und eingebläut, «es mit dem Ball besser zu machen als gegen Leverkusen».
Er will weiter auf die beiden Innenverteidiger Maxim Leitsch und Alexander Hack bauen, die gegen Leverkusen gepatzt hatten. «Sie haben ein paar Fehler gemacht und sind hart dafür bestraft worden. Ich habe Vertrauen in die Jungs», sagte Svensson.
Gegen die Gladbacher könnte Verteidiger Danny da Costa wieder in den Kader zurückkehren. Der 29-Jährige hat einen Großteil der Saisonvorbereitung verletzt nicht mitmachen können. «Er ist absolut ein Kandidat für den Kader», betonte der Coach. Hoffnung auf eine baldige Rückkehr hat er auch bei Stürmer Marcus Ingvartsen, der nach einer Knieverletzung auf gutem Weg sei. «Er ist im Aufbautraining. Vielleicht machen wir nächste Woche einen Versuch, dass er wieder ins Mannschaftstraining einsteigt», sagte Svensson.