Saarland legt eigenes Corona-Aufholprogramm für Kinder auf

Die Corona-Krise hat bei vielen Schülern Lernrückstände verursacht - und auch unter psychosozialen Folgen leiden viele Kinder und Jugendliche. Weil das Aufholprogramm des Bundes nicht verlängert wird, setzt das Saarland nun ein eigenes um.
Ein Mund-Nasen-Schutz liegt auf dem Tisch einer Schülerin. © Uli Deck/dpa/Symbolbildarchiv

Das Saarland startet ein eigenes Corona-Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche. Es schließt nahtlos an das Bund-Länder-Programm an, das Ende Januar ausläuft. «Für uns war wichtig, dass für die Schulen bei der Umsetzung des Programmes keine Veränderungen spürbar sind», sagte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) am Dienstag in Saarbrücken.

Das Aufholprogramm II umfasst 4,7 Millionen Euro für die Förderung und Unterstützung von Schülerinnen und Schülern, vor allem an Grund- und Gemeinschaftsschulen. Finanziert wird es aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Darüber hinaus gibt das Land aus dem eigenen Haushalt 1,5 Millionen Euro für die Schulsozialarbeit und 450.000 Euro für Diagnose- und Fördermaterialien.

Anders als in anderen Bundesländern, wo Bundesmittel aus dem Corona-Aufholprogramm nicht ausgeschöpft worden waren, wurden laut Streichert-Clivot im Saarland die Fördermittel in Höhe von sechs Millionen Euro komplett aufgebraucht. Auch in der Zukunft müsse es die Aufgabe sein, die Folgen der Corona-Krise für Kinder und Jugendliche an den Schulen zu bewältigen.

«Die vielfach entstandenen Herausforderungen in der sozial-emotionalen Entwicklung sowie auch bei Schlüsselkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen sind nicht kurzfristig mit einem Aktionsprogramm aufzuarbeiten», sagte Streichert-Clivot. Dies hätten auch noch einmal die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends vom Oktober 2022 deutlich aufgezeigt. Zusätzlich zu Mitteln für die Lernförderung gebe es auch Geld zur Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung. Dazu zählen auch Angebote für die musisch-kulturelle Bildung, Theater und Sport.

Wie beim bisherigen Bundesprogramm erhalten die Schulen einen Sockelbetrag von 10 000 Euro. Zusätzlich gibt es eine Förderung entsprechend eines Sozialfaktors und der Schülerzahl. Berufliche Schulen können davon künftig nicht mehr profitieren. Für sie kündigte Streichert-Clivot ein neues Förderprogramm für Berufssprachkurse für Zugewanderte an.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Musik news
Schlagersängerin: Rippenfraktur: Helene Fischer verschiebt Tourstart
Internet news & surftipps
Online-Handel: Amazon streicht 9000 weitere Stellen
Fußball news
Nationalmannschaft: Völler schwört DFB-Spieler ein - Werben um die Fans
People news
Alkoholfrei: Sängerin Kylie Minogue setzt auf den Sober-Trend
People news
Mark-Twain-Preis: Adam Sandler mit Humor-Preis ausgezeichnet
Reise
Reiseziel in Deutschland: «Time»-Magazin wählt Sylt zu einem der schönsten Orte 2023
Das beste netz deutschlands
Nachhaltigkeit: So viele Menschen lassen ihr Smartphone reparieren
Auto news
Rolls-Royce Black Badge Wraith Black Arrow: Düsterer Zwölfender mit Gelbstich