Neues Konzept soll Müll in Rheinland-Pfalz verringern

Ein sperriges Wort: Abfallwirtschaftsplan. Dahinter verbirgt sich ein neu aufgestelltes Konzept, um mehr Klimaschutz in unser Konsum- und Wegwerfverhalten zu bringen. An erster Stelle steht die Vermeidung, an zweiter Stelle die Verwertung.
Sortierte und zusammengepresste Verpackungsabfälle. © Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

Jeder Haushalt in Rheinland-Pfalz verursacht im Schnitt 118 Kilogramm Müll im Jahr. Das sind nach Angaben des Umweltministeriums zehn Kilo weniger als im Bundesdurchschnitt. Ein am Mittwoch vorgestellter Abfallwirtschaftsplan soll den Müll aber noch weiter verringern - und mit einer weiter verbesserten Sortierung noch mehr Recycling und Verwertung ermöglichen.

«Abfallvermeidung ist das Herz der Abfallpolitik», sagte Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. Was sich nicht vermeiden lasse, solle so sortiert und erfasst werden, dass der Müll in einen möglichst effizienten Verwertungskreislauf gelangen könne. «Der Restabfall soll wirklich Restabfall sein.»

Das Landesamt für Umwelt soll einen einheitlichen Standard entwickeln, damit in jeder Kommune Abfall ordentlicher sortiert werden kann. Vergleichbare Kommunen sollen in Clustern zusammengefasst werden, so dass Innenstädte und Dörfer Zielvorgaben erhalten, die ihren Besonderheiten gerecht werden.

«Abfall soll nicht die Regel bleiben, sondern die Ausnahme werden», sagte die Grünen-Politikerin bei der Vorstellung des Konzepts in Mainz. In den acht rheinland-pfälzischen Anlagen zur Vergärung von Bioabfällen könnten 60 Prozent des in Biotonnen oder beim Grünschnitt von Gärten gesammelten organischen Materials genutzt werden, etwa als Biogas, erklärte Eder. Damit liege das Land weit über dem bundesweiten Durchschnitt von 33 Prozent. «Durch die stoffliche Verwertung der Biotonnen und Gartenabfälle wurden etwa 40.000 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart.» Aber auch weniger Abfall insgesamt bedeute mehr Klimaschutz, sagte die Ministerin. Wenn weniger Restmüll verbrannt werde, spare dies Kosten und CO2.

Am Anfang der Planungen zum Umgang mit Siedlungsabfällen wie Haus- und Verpackungsmüll steht entsprechend europäischer Vorgaben die Vermeidung von Müll. Danach folgen in vier weiteren Stufen die Vorbereitung der Wiederverwendung, Recycling, sonstige Verwertung wie die Erzeugung von Biogas und schließlich die Beseitigung. Der bisherige Plan zum Umgang mit Siedlungsabfällen wurde 2013 verabschiedet. Der jetzigen Fortschreibung ging im vergangenen Jahr ein Anhörungsverfahren voraus. Der Teilplan zum Umgang mit Sonderabfällen wurde erst 2021 aufgestellt.

Umweltgefährdender Müll solle aus dem sonstigen Abfallkreislauf herausgeschleust und beseitigt werden, sagte Eder. Der neue Abfallwirtschaftsplan enthalte auch eine Bestandsaufnahme der derzeit verfügbaren Deponie-Kapazitäten und eine Prognose für den künftigen Bedarf. Regional unterschiedlich gebe es die Notwendigkeit, zusätzliche Kapazitäten für die Ablagerung von Müll zu schaffen, sagte die Ministerin.

© dpa
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