Zwei Bahnstrecken in NRW gesperrt: Züge fahren Umleitungen

Der Bahnverkehr im Ruhrgebiet ist durch eine Großbaustelle in den Osterferien ohnehin angespannt. Dann entgleist am Montagmorgen in Wuppertal auch noch ein Güterwaggon. Bahnkunden müssen auf vielen Strecken improvisieren.
Streckensperrung
Ein Waggon mit Ersatzschienen steht auf den Gleisen. © Oliver Berg/dpa

Ein entgleister Güterwaggon und eine Großbaustelle haben am Montag für massive Behinderungen bei der Bahn in der Metropolregion Rhein-Ruhr gesorgt. Zwei von drei wichtigen Ost-West-Achsen zwischen dem Rheinland und Westfalen waren für den Fernverkehr gesperrt. ICEs und ICs mussten weite Umleitungen über das nördliche Ruhrgebiet fahren - wobei auch dort der Platz auf den Schienen eng wurde. Bei S-Bahnen und Regionalzügen fielen zahlreiche Verbindungen aus. Noch während der ganzen Osterferien müssen sich Reisende auf Einschränkungen einstellen.

In Wuppertal war am Montagmorgen bei Rangierarbeiten am Bahnhof Langerfeld ein Güterwaggon entgleist. Zwei Oberleitungsmasten wurden beschädigt. Am Montagnachmittag begann die Bahn mit der Bergung des verunglückten Waggons. Dazu sei ein Schienenkran in Einsatz, sagte ein Bahnsprecher. Weshalb es zu dem Unfall kam, war nach Angaben der Bahn zunächst unklar.

Die wichtige Verbindung, auf der Fernzüge von Köln nach Hagen und dann weiter etwa nach Berlin fahren, wurde zunächst komplett gesperrt. Am Montagnachmittag wurde dann ein Gleis freigegeben, auf dem Fernzüge an der Unfallstelle vorbeifahren konnten. Später wurden laut dem Bahnsprecher auch einzelne S-Bahnen vorbeigelassen.

Die Einschränkungen im Regionalverkehr zwischen Wuppertal und Hagen bleiben aber vorerst bestehen. «Ich denke, das wird uns schon noch ein paar Tage beschäftigen», sagte der Bahnsprecher. Eine genaue Prognose sei aber noch nicht möglich. Von insgesamt vier Gleisen waren am Montagabend zwei befahrbar. Ob man mit der Bergung des verunglückten Waggons noch am Montag oder erst am Dienstag fertig wird, war laut dem Bahnsprecher noch unklar. Auf einer Länge von etwa 50 Metern müssen außerdem die Gleise repariert und mindestens ein Oberleitungsmast neu aufgestellt werden.

Der Unfall in Wuppertal hatte am Montag besonders große Auswirkungen auf den Bahnverkehr, weil zeitgleich etwas weiter nördlich die Strecke von Duisburg nach Essen planmäßig gesperrt ist. Dort modernisiert und erweitert die Bahn während der zweiwöchigen Osterferien das Schienennetz. Damit waren gleich zwei für den Nah- und Fernverkehr wichtige Verbindungen zwischen den Großstädten im Rheinland und in Westfalen dicht.

Es müsse geschaut werden, wo im Schienennetz noch Platz für zusätzliche Züge ist, sagte ein Bahnsprecher. Viele ICEs aus Köln und Düsseldorf wurden über das nördliche Ruhrgebiet ohne Zwischenhalt bis nach Dortmund und Hamm geleitet. Zeitweise sei dies die einzige nutzbare Ost-West-Verbindung gewesen, sagte der Sprecher. Schließlich gab es auch auf dieser Umleitung noch Probleme durch Störungen in zwei Stellwerken. Wie viele Züge betroffen waren und wie sich die Verspätungen summierten, konnte die Bahn zunächst nicht sagen.

Im Nahverkehr mussten Reisende improvisieren und teils große Umwege und mehrere Umstiege in Kauf nehmen. Zahlreiche Züge endeten vorzeitig, einige wurden umgeleitet. Von Wuppertal Richtung Hagen setzte die Bahn Ersatzbusse ein.

Auch zwischen Essen und Duisburg fuhren wegen der Bauarbeiten nur Busse. Die allermeisten Pendler am Essener Hauptbahnhof waren am Montagmorgen gut über die Bauarbeiten informiert und wussten, wie sie mit anderen Zügen oder den Ersatzbussen an ihr Ziel kommen. An allen betroffenen Bahnhöfen seien Servicekräfte der Bahn vor Ort, um bei Fragen weiterzuhelfen, sagte der Sprecher.

Auch von Dortmund nach Münster und von Oberhausen ins niederländische Arnhem sind während der Osterferien die Gleise wegen Bauarbeiten gesperrt. Insgesamt gab es dadurch am Montag bei S-Bahnen und Regionalzügen im Ruhrgebiet und Umgebung auf mehr als 25 Linien Umleitungen und Ausfälle. Ein Bahnsprecher empfahl Reisenden, die Online-Auskunft der Bahn zu nutzen. Dort seien die Änderungen berücksichtigt.

© dpa
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