Volle Autobahnen, Warteschlangen an den Flughäfen, Gedrängel auf den Bahnsteigen: Rund um die Weihnachtsfeiertage müssen Reisende in Nordrhein-Westfalen an einigen Tagen mehr Geduld mitbringen. Den Haupt-Reisetag erwarten Fachleute an diesem Freitag. So voll wie etwa beim Start in die Sommer- oder Herbstferien soll es aber nicht werden. An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn will die Bundespolizei mit genügend Personal dafür sorgen, dass es nicht wieder zu langen Schlangen am Sicherheits-Check kommt.
Auf den Autobahnen in NRW rechnet der Automobilclub ADAC nur an wenigen Tagen mit vielen Staus, etwa an diesem Freitag. Dann seien Berufspendler, Familienbesucher und Urlauber zeitgleich auf den Straßen unterwegs, sagte der Verkehrsexperte des ADAC Nordrhein, Roman Suthold. An Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag sei dann traditionell wenig los.
Das größte Staupotenzial sieht der Automobilclub auf den Autobahnen A1 (Köln-Dortmund-Münster), A2 (Dortmund-Bielefeld), A3 (Köln-Frankfurt), A40 (Duisburg-Dortmund), A43 (Wuppertal-Recklinghausen) sowie auf dem Kölner Autobahnring.
Zwischen den Jahren werde es absehbar ganz entspannt. «Dieser Zeitraum gehört in der Regel zu den stauärmsten des Jahres. Viele Menschen haben in der Woche nach Weihnachten Urlaub genommen», sagte Suthold.
An den NRW-Flughäfen ist die für die Sicherheitskontrollen zuständige Bundespolizei zuversichtlich, dass es nicht erneut zu übermäßig langen Warteschlangen kommen wird. «Die Dienstleister haben uns fest zugesagt, dass das Personal, das aufgrund der Reisenden-Prognosen zur Verfügung stehen muss, auch zur Verfügung steht», sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Trotzdem könne es an den Haupt-Reisetagen längere Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen geben.
Die Flughafen-Betreiber erwarten den größten Ansturm an diesem Freitag. Beliebte Reiseziele im Winter sind etwa die Kanarischen Inseln und Mallorca, aber auch Städte wie London und Istanbul. Düsseldorf erwartet in den Weihnachtsferien 600.000 Passagiere, Köln/Bonn rechnet mit 290.000. Damit seien aber deutlich weniger Menschen unterwegs als in den Sommer- oder Herbstferien, als sich in Düsseldorf und Köln/Bonn teilweise mehrere Hundert Meter lange Warteschlagen vor den Sicherheitskontrollen bildeten. Die Gewerkschaft Verdi kritisiert, dass viel zu wenig Sicherheitspersonal zur Verfügung stehe. Verantwortlich für die Sicherheitskontrollen ist die Bundespolizei, die dafür private Dienstleister einsetzt.
«Wir pochen darauf, dass die Unternehmen ihre vertraglichen Verpflichtungen einhalten», betonte der Sprecher der Bundespolizei. Trotzdem riet er Fluggästen, gerade an den Hauptreisetagen zwei Stunden vor Abflug an der Sicherheitskontrolle zu sein. Das Handgepäck sollte so klein wie möglich sein. «Nehmen Sie nur mit, was zwingend während des Flugs an Bord gebraucht wird», appellierte er. Flüssigkeiten sollten nicht im Handgepäck sein, Jackentaschen sollten schon vor dem Sicherheits-Check geleert werden. «Das sind alles Kleinigkeiten, die aber in der Summe die Kontrollen kürzer oder länger gestalten können.»
Beim Zugverkehr setzt die Bahn auf den stark nachgefragten Verbindungen zusätzliche Züge ein. In Nordrhein-Westfalen profitieren davon etwa Reisende zwischen Köln, Düsseldorf und Berlin. «Die DB empfiehlt, sich über die Auslastungsanzeige auf bahn.de und in der App DB Navigator zu informieren und einen Sitzplatz zu reservieren», sagte eine Bahnsprecherin. Gleichzeit macht der Bahn der hohe Krankenstand bei den Beschäftigten zu schaffen. Im Regionalverkehr fahren bis Ende Januar auf einigen Linien gar keine oder deutlich weniger Züge. Fahrgäste sollen dort auf Busse oder andere Zugverbindungen ausweichen.