Warnstreik in ganz NRW: Bahn-, Luft- und Wasserverkehr

Stillstand auf der Schiene, an Flughäfen und Häfen: Mit einem großangelegten Warnstreik wollen EVG und Verdi am kommenden Montag weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen. Das trifft das bevölkerungs- und verkehrsreichste Bundesland NRW hart.
Verdi
Eine Flagge von Verdi weht bei einem Warnstreik vor einem Hochhaus. © Fabian Sommer/dpa/Symbolbild

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes ruft die Gewerkschaft Verdi in NRW wie im Bund für Montag zu einem Warnstreiktag an Flughäfen, im öffentlichen Nah- und im Schiffsverkehr auf. Parallel soll ein großangelegter bundesweiter Warnstreik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am selben Tag massive Einschränkungen im Bahnverkehr bringen. Das teilten beide Gewerkschaften am Donnerstag in Berlin und Düsseldorf mit.

Für das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen seien «starke Verzögerungen bis hin zum Erliegen der Verkehrsdienste in allen genannten Bereichen» zu erwarten, hieß es in der Mitteilung. Der ADAC NRW riet, wo es möglich ist im Homeoffice zu bleiben oder außerhalb der Stoßzeiten zum Arbeitsplatz zu fahren. Wer mit dem Auto unterwegs sei, solle in jedem Fall mehr Zeit einplanen als sonst, hieß es in einer Mitteilung.

Im Einzelnen richte sich der Aufruf in Nordrhein-Westfalen an die Beschäftigten des Flugverkehrs an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund, flächendeckend den öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) und in den kommunalen Häfen und Schleusen etwa in Duisburg, Minden und im Münsterland.

Der Flughafen Köln/Bonn kündigte am Donnerstagabend an, dass am Montag entsprechend mit einer großen Anzahl an Flugausfällen zu rechnen sei. Passagiere sollten sich dringend vorab über den Status ihres Fluges informieren. Die Streiks sollen demnach am Airport um 22.00 Uhr beginnen und 24 Stunden andauern, in Teilbereichen erst am frühen Dienstagmorgen enden.

In NRW wie im Bund sind von der beispiellosen Warnstreik-Aktion der Fern-, Regional-, und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen betroffen. Auch die Autobahngesellschaft soll bestreikt werden, ebenso wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung.

Mit den Aktionen erhöht Verdi den Druck für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro pro Monat mehr Lohn.

Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

Ende Februar begannen zudem die Verhandlungen der EVG mit der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen. Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Woche ein erstes Angebot der Bahn abgelehnt. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Die Bahn hatte unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180.000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt 5 Prozent anzuheben sowie mehrere Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro in Aussicht gestellt.

Der Nah- und Fernverkehr sowie Flughäfen in ganz Deutschland wurden schon vor mehr als 30 Jahren im Zuge eines mehrwöchigen Streiks gleichzeitig bestreikt. Bei diesem harten Arbeitskampf im öffentlichen Dienst im Frühjahr 1992 legten mehrere hunderttausend Beschäftigte zeitweise die Arbeit nieder. Dabei handelte es sich aber um einen regulären Arbeitskampf, nicht um Warnstreiks.

© dpa
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