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Vorarbeiten für Rahmede-Brückenneubau an A45 starten bald

Vor knapp drei Monaten wurde die Rahmede-Talbrücke an der deutschlandweit wichtigen A45 bei Lüdenscheid gesprengt. In einigen Wochen soll es mit den Vorarbeiten für den Neubau losgehen. Die beauftragte Arbeitsgemeinschaft nennt wichtige Zeitziele.
Rahmede-Brücke
Nach der Sprengung liegt die Rahmede-Talbrücke am Boden, Teile der Fahrbahn sind zu sehen. © Markus Klümper/dpa/Archivbild

Im Oktober sollen die konkreten Vorarbeiten für den Neubau der Rahmede-Talbrücke an der wichtigen Autobahn 45 bei Lüdenscheid anlaufen. Bis dahin werde das Baufeld geräumt, die Reste der gesprengten Brücke und des Fallbetts abtransportiert, schilderte die Westfalen-Niederlassung der Autobahn GmbH des Bundes. Am 7. Mai war das 17.000 Tonnen schwere und bis zu 70 Meter hohe Bauwerk aus den 1960er Jahren gesprengt worden und auf ein gewaltiges Fallbett aus gut 100.000 Kubikmetern Erde herabgestürzt.

Ab Oktober sollen im Baufeld Rodungen stattfinden und Baustraßen angelegt werden. Gleichzeitig wird das Bauwerk der Autobahn Westfalen zufolge im Detail geplant. «Dabei werden bis zu 1000 Einzelpläne erstellt, die zu einem großen Teil einen Genehmigungsprozess durchlaufen müssen.» Um Tempo zu machen, sei ein Team auch mit externen Fachleuten zusammengestellt worden.

Mit dem Neubau war Anfang Juli eine Arbeitsgemeinschaft (Arge) aus den Unternehmen Habau, MCE und Bickhardt Bau beauftragt worden. Ziel ist es, ab Mitte 2026 den Verkehr zunächst eingeschränkt wieder auf jeweils zwei Streifen in beiden Fahrtrichtungen rollen zu lassen. Bei einer Präsentation kürzlich in Lüdenscheid gab die Arge als Zeitziel zudem vor, das Projekt im dritten Quartal 2027 vollständig abzuschließen - mit dann acht Fahrspuren.

Das Bauvorhaben auf einem steilen Hang gilt als überaus anspruchsvoll. Die neue Brücke soll aus zwei Teilen bestehen - einer pro Fahrtrichtung - und soll auf insgesamt acht Pfeiler gebaut werden. Die Pfeiler müssen tief in den Boden reichen, schweres Bohrgerät wird benötigt, ebenso Stützwände während der Bauarbeiten. Zum Projekt hieß es weiter, der Stahlüberbau solle später Stück für Stück über die Pfeiler geschoben werden - und das von zwei Seiten gleichzeitig. Danach gehe es an die Herstellung der Fahrbahnplatte aus Beton.

Das erste Teilbauwerk - Richtung Frankfurt am Main - soll im Sommer 2026 freigegeben werden. Für das zweite - Richtung Dortmund - peilt die Arge dann das dritte Quartal 2027 an.

Die Talbrücke in NRW war am 2. Dezember 2021 wegen Einsturzgefahr gesperrt worden. Eine zentrale Nord-Süd-Achse ist seitdem mit gravierenden Folgen unterbrochen. Lüdenscheid und das angrenzende Gebiet sind von Stauchaos, Lärm, Abgasen, gestörtem Lieferverkehr, Umsatzeinbußen und Fachkräfte-Abwanderung schwer getroffen. Die Industrie geht von einem Milliardenschaden aus.

Eine Sprecherin der Stadt Lüdenscheid sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, ein seit dem 12. Juni geltendes Durchfahrtsverbot für Schwerlastverkehr habe nach einer ersten Zwischenbilanz Erleichterungen gebracht. Im Vergleich zum Frühjahr sei zehn Tage nach dem Verbot deutlich weniger Schwerlastverkehr gemessen worden. Auch für Pendler und Anwohner habe sich die Lage etwas entspannt, weil Stau und Lärmbelastung zurückgegangen seien. Nach den Sommerferien werde man Mitte August erneut Bilanz ziehen.

Das Desaster um die Brückensperrung und die politischen Verantwortlichkeiten werden derzeit in einem Untersuchungsausschuss im nordrhein-westfälischen Landtag aufgearbeitet. Das sei zwar wichtig, aber für die Stadt im Märkischen Kreis nicht das Entscheidende, sagte die Sprecherin. Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer (SPD) hatte mehrfach betont, für die Kommune und die angrenzende Region sei der Blick nach vorne besonders wichtig, also schnelle Entlastung und zügiger Brückenneubau.

© dpa
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