SPD-Fraktionschef Jochen Ott kritisierte Schulministerin Dorothee Feller (CDU). Seit ihrem Amtsantritt befinde sie sich in einem «schulpolitischen Blindflug», da der Unterrichtsausfall immer noch nicht wieder erhoben werde. «Leider hat sie die Zeit auch nicht dafür genutzt, endlich ein digitales, systematisches und schulscharfes Monitoring des Unterrichtsausfalls sowie des Vertretungsunterrichts zu entwickeln», warf Ott Feller vor.
Das Schulministerium hatte am Montag mitgeteilt, dass die Schulen mit Beginn des kommenden Schuljahres Unterrichtsausfall wieder erfassen und melden müssen. Diese Pflicht war wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt worden. Es solle genau in Erfahrung gebracht werden, wie viel Unterricht an den Schulen erteilt wird oder ausfällt, erklärte das Schulministerium auf Anfrage. «Auf dieser Grundlage können wir weitere Schritte unternehmen, um unsere Schulen zu unterstützen», sagte die Ministerin.
«Das, worunter die Schulen schon lange leiden, wird durch die aktuelle Elternumfrage bestätigt», erklärte der Verband Bildung und Erziehung NRW. Vielerorts falle täglich Unterricht aus. Darunter litten besonders die Schülerinnen und Schüler. «Ohne den notwendigen Unterricht wird ihnen die Möglichkeit genommen, konstant und tiefergehend zu lernen», sagte die Landesvorsitzende des Verbands, Anne Deimel. Die Schulleitungen und Lehrkräfte litten ebenso darunter. Unterrichtsausfall, Vertretungsunterricht, aufgeteilte Klassen gehörten zur täglichen Arbeit. Sie forderte von der Politik effektive Maßnahmen gegen den Lehr- und Fachkräftemangel an Schulen.