Ein Güterzug hatte die beiden Jungen am Donnerstagabend erfasst. Der ältere Junge konnte nicht gerettet werden, der jüngere schwebte nach einer Operation in der Nacht zu Freitag nicht mehr in akuter Lebensgefahr.
«Vorrangiges Ziel ist es, schnellstmöglich Antworten auf die noch offenen Fragen zu bekommen», erklärte die Recklinghäuser Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen am Sonntag. «Diese können vielleicht mit dazu beitragen, dass die Betroffenen die Trauer und emotionale Belastung verarbeiten können.» Sie sicherte den Eltern, den Angehörigen und dem Lokführer weiterhin Unterstützung zu. «In Gedanken bin ich oft bei den Eltern und dem Lokführer, die Schreckliches erleben mussten. Ihnen wünsche ich viel Kraft», sagte sie.
Sie bedankte sich bei den Einsatzkräften und den Seelsorgern. «Gerade bei so einem schrecklichen Unglück stellt der Anspruch an die erforderliche berufliche Professionalität bei einer persönlichen emotionalen Betroffenheit eine große Herausforderung dar.»
Warum sich die Kinder im Gleisbereich aufhielten und wie genau es zu dem Unglück kam, ist weiter offen. Zur Ursachenermittlung hatte die Polizei am Freitag mit Hilfe von Drohnen den Zug und den Unfallbereich fotografiert. Hinweise soll auch die Obduktion des getöteten Jungen geben, die nach früheren Angaben der Polizei voraussichtlich am Montag stattfinden soll.