Warnstreiks in Kliniken - auch Nahverkehr betroffen

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen weiter. In der neuen Woche setzt Verdi einen Schwerpunkt der Aktionen in NRW bei den kommunalen Krankenhäusern. Mit Blick auf die Verhandlungsrunde Ende März will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
Ein Transparent bei einem Warnstreik der Gewerkschaft Verdi. © Paul Zinken/dpa/Symbolbild

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat Verdi für die kommende Woche zahlreiche weitere Aktionen in Nordrhein-Westfalen angekündigt. So sind für Dienstag beziehungsweise Mittwoch in etlichen Städten Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in kommunalen Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des kommunalen Gesundheitswesens zu Warnstreiks aufgerufen. Das geht aus den am Freitag veröffentlichten Mitteilungen der Verdi-Bezirke hervor.

Aber auch im öffentlichen Nahverkehr sind demnach weitere Aktionen geplant. Verdi ruft für den Dienstag Beschäftigte im öffentlichen Nahverkehr von Ostwestfalen-Lippe zu Warnstreiks auf. Das betrifft laut Gewerkschaft unter anderem das Bielefelder Unternehmen moBiel. Am Donnerstag sollen das Düsseldorfer Unternehmen Rheinbahn sowie die Regiobahn GmbH und Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft (S28 und RE47) ganztägig bestreikt werden, wie Verdi-Vertreter mitteilten.

Bei den Warnstreiks in kommunalen Einrichtungen des Gesundheitswesen sind nach Angaben von Verdi Krankenhäuser, Psychiatrische Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste betroffen. Am Dienstag soll es eine Demonstration mit Kundgebung in Düsseldorf geben. Am Mittwoch sind Kundgebungen oder Demonstrationen in Bedburg-Hau, Dortmund, Gelsenkirchen, Köln, Lengerich, Minden und Würselen vorgesehen.

Verdi geht von mehreren Tausend Streikenden in den kommunalen Einrichtungen des Gesundheitswesen aus. Damit solle der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden. Susanne Hille, Landesfachbereichsleiterin bei Verdi NRW betonte, die Beschäftigten im Gesundheitswesen seien systemrelevant. «Das muss sich auch im Lohn widerspiegeln», forderte Hille. In der Pandemie seien sie beklatsch und bejubelt worden.

«Wir schließen Notdienstvereinbarungen ab», sagte Martina Schu, Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Ostwestfalen-Lippe. Die Versorgung der Patienten in den kommunalen Krankenhäusern werde bei den Warnstreiks sichergestellt. Allerdings könne es sein, dass planbare Operationen verschoben werden müssten. Die Arbeitsniederlegungen richteten sich gegen die Arbeitgeber und nicht gegen die Bürger, betonte Schu.

Hintergrund der Warnstreiks ist der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst, wo es um Beschäftigte von Bund und Kommunen geht. Verdi sowie der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit ungefähr 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung zwischen den Tarifparteien gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde ist für Ende März angesetzt.

In Köln plant Verdi am Montag eine symbolische Aktion: Eine Gruppe von etwa 30 bis 40 Streikenden will die auf Landesebene erstellten Bildungspläne für die frühkindliche Bildung an das Historische Archiv der Stadt zur Aufbewahrung übergeben. Denn es bestehe durch den Personalmangel in den Einrichtungen eine große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Es gebe einen Fachkräftemangel und die Personalausstattung der Kitas sei ohnehin zu gering, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretärin Ellen Steinhäuser am Freitag.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Sport news
Vize-Weltmeister begeistert in Deutschland empfangen
Internet news & surftipps
Die Bundesbürger verschicken viel weniger SMS als früher
Tv & kino
«Tatort» holt die meisten Zuschauer
Tv & kino
Otto Walkes: Pfingsten wird er zu "Catweazle"
Musik news
Marie Fredriksson wäre 65 - Neues Buch über Roxette
Handy ratgeber & tests
Pixel 7 Pro vs. Galaxy S23 Ultra: Google und Samsung im Flaggschiff-Vergleich
Internet news & surftipps
EU-Kommissar: Twitter verlässt Kodex gegen Desinformation
Familie
Froschschenkel: Traditionsgericht mit Umweltproblem